Gartenflohmarkt finanziert Schüler in Afrika
Karin Lienemann besucht die Menschen in Uganda, denen der Verein ein besseres Leben ermöglicht.
Leezdorf Wie ist es eigentlich in Afrika? Um genau zu sein in Uganda. Das wird Karin Lienemann aus Leezdorf oft gefragt, seit sie von ihrer fast dreiwöchigen Reise in den Norden Ugandas zurückgekehrt ist. Das letzte Mal war sie vor zwei Jahren in Agung. Entsprechend wurde es mal wieder Zeit, sich selbst ein Bild davon zu machen, wie die Projekte, die sie und der Verein Partnerschaft mit Agung in Uganda ermöglichen.
Verein unterstützt Kinder
Vor drei Jahren ist der in Leezdorf ansässige Verein gegründet worden und umfasst heute 20 Mitglieder. Ziel ist es, die Kinder in der sehr armen Region im Nordwesten Ugandas zu fördern und zu unterstützen. Sie sollen bessere Lebensbedingungen, gute Schulbildung, Gesundheitsvorsorge, gesunde nährstoffreiche Ernährung und Schutz und Betreuung erhalten. Ihre Familien sind, aufgrund von Armut, Krankheiten wie Aids, schweren Traumata als Spätfolge von Krieg und Verschleppung, oft nicht in der Lage, ihre Kinder ausreichend zu versorgen. Darum brauchen auch sie Hilfe zur Selbsthilfe.
Auf ugandischer Seite hat sich der Verein „Saviours Farming and Bee Keeping Project“ gegründet, der als Kooperative die Arbeit der Kleinbauern durch gemeinsame Bewirtschaftung und Vermarktung, Vergabe von Kleinstkrediten, Weiterbildungsprojekten und Aufforstung unterstützen will. So sollen die Menschen zukünftig selbst in der Lage sein, die Kosten für ein gesundes Aufwachsen ihrer Kinder zu tragen.
Das geschieht zum Beispiel, indem die Imkerei im Dorf gefördert wird. Denn die Wildbienen erfüllen eine große Rolle in der Landwirtschaft und unterstützen die Bewohner in mehrfacher Weise. Nicht nur produzieren die Tiere Honig und bestäuben die Felder, sie sorgen auch dafür, dass Elefanten nicht die Felder zertrampeln. Denn die Dickhäuter vermeiden den Kontakt mit den Wildbienen, da diese ihnen, aufgeschreckt durch Erschütterungen, die Rüssel zerstechen.
Neues Familienzentrum
Aber damit nicht genug, der ugandische Verein möchten auf einem mithilfe der deutschen Partner erworbenen Stück Land ein Familienzentrum errichten. Hier können verschiedene Gruppen zusammenkommen, um voneinander und miteinander zu arbeiten und zu lernen. Aber vor allem die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten ist den Menschen dort wichtig. Dazu gehört auch gemeinsam zu kochen, essen, singen und tanzen, lachen, diskutieren und beten. All das durfte Karin Lienemann wieder einmal erleben als Teil dieser Gemeinschaft.
Um zu informieren und das Projekt auch weiterhin unterstützen zu können, lädt der Verein zu einem Gartenflohmarkt ein am 29. September von 11 bis 16 Uhr in der Eidechsenweg 24 in Leezdorf.
Dort kann man ebenfalls Gemeinschaft erleben, essen und trinken, Neues erfahren und in den vielen aus Uganda mitgebrachten Geschenken und Gebrauchsartikeln schnüstern. Es wird unter anderem Puppen, Dekorationen und Schmuckstücke geben, die Lienemann aus Afrika mitgebracht hat. Aber auch zum Beispiel Taschen und einige Flohmarktwaren, die von Mitgliedern des Leezdorfer Vereins kommen, sollen angeboten werden.
Zudem werden Kaffee und Kuchen sowie Kartoffelpuffer angeboten. „Mit dem Geld aus dem Verkauf können wir so manches Kind zur Schule schicken“, sagt Lienemann. Die Gewinne werden ohne Abzüge für die Projekte in Afrika verwendet und in den Bau des Familienzentrums und die Schulbildung investiert.