Gefahr an der „Todeskreuzung“ soll entschärft werden
Nach dem tödlichem Unfall eines Radfahrers: Der Rat der Stadt Norden fordert Maßnahmen
Norden Auch wenn es in den vergangenen Monaten eher selten an der berüchtigten „Todeskreuzung“ auf der L4 (Wurzeldeicher/Schoonorther Landesstraße, Ecke Woldeweg/Neuwesteeler Straße) gekracht hat – der letzte Verkehrsunfall am vergangenen Sonntag war dafür umso schlimmer. Ein 78-jähriger Radfahrer aus dem Kreis Gütersloh wollte mit seinem Pedelec die Landesstraße queren und übersah dabei ein heranfahrendes Auto (wir berichteten). Der Zusammenstoß war aufgrund der zulässigen Geschwindigkeit von 70 Stundenkilometern auf der Hauptverkehrsachse so heftig, dass der Radfahrer noch am Sonntagabend seinen schweren Verletzungen erlag.
Der tödliche Verkehrsunfall sorgte nach Bekanntwerden für kontroverse Diskussionen in den Sozialen Medien. Zum einen wurde die teils rücksichtlose Fahrweise der Zweiradfahrer kritisiert, zum anderen wurde erneut die Forderung nach einer anderen Verkehrsregelung für den Kreuzungsbereich laut. Von einer weiteren Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf 50 Kilometer pro Stunde über eine Lichtzeichenanlage bis hin zum Kreisverkehr – dem Ideenreichtum waren kaum Grenzen gesetzt.
Was in diesem Zusammenhang aber auch diskutiert wurde, war die Tatsache, dass sich viele Verkehrsteilnehmer nicht an die Regeln halten. Sei es der motorisierte Individualverkehr auf der Strecke Norden – Wirdum, der zu schnell den Bereich passiert, oder eben der Querverkehr, der trotz vorhandener Warnstreifen auf dem vor Kurzem erneuerten Asphalt nebst gut erkennbarer Stoppschilder nicht anhält und sich von der gefahrlosen Einfahrt oder Querung der L4 überzeugt.
Auch im Rat der Stadt Norden war das Thema während der öffentlichen Sitzung am Montagabend. Heike Ippen (ZoB) wies darauf hin, dass der Kreuzungsbereich insbesondere für Radfahrer schwer zu passieren sei. Dazu trägt auch der immer noch fehlende Radweg entlang der Landesstraße bei, auch wenn die Initiative zum Lückenschluss derzeit gute Arbeit leiste, so die Ratsfrau. „Oberste Priorität soll es sein, eine Lösung für diese Gefahrenstelle zu finden“, sagte Ippen. Auch Hayo Wiebersiek (CDU) sieht hier Handlungsbedarf und unterstützte die Forderung Ippens, dass die Verwaltung sich des Themas annehmen und beim Landkreis beziehungsweise der Landesstraßenbaubehörde auf eine Entschärfung pochen soll.
Bürgermeister Florian Eiben nahm den Ball auf und versprach, die Kreuzung zum Thema der nächsten Verkehrsbereisung mit dem Landkreis zu machen: „Bisherige Maßnahmen wie die Markierung auf dem Asphalt wirken nicht, also muss eine andere Lösung her.“