Glasfaserausbau in Hage: Schnelles Internet kommt langsam an
Hage Insgesamt 1,5 Millionen Haushalte möchte das Unternehmen Glasfaser Nordwest bis 2027 im Nordwesten des Landes mit schnellem Internet versorgen. Auch in der Samtgemeinde Hage starteten die Arbeiten für den Ausbau im vergangenen Jahr. Sollten die Anschlüsse vielerorts bereits im Frühling 2023 gelegt werden, hinkt die Glasfaser Nordwest – ein gemeinsames Projekt von Telekom und EWE – dem Zeitplan in Lütetsburg und Hage hinterher.
In den beiden Gemeinden verzögert sich der planmäßige Ausbau durch ein verlangsamtes Genehmigungsverfahren. Das teilte Holger Zander, Pressesprecher des Glasfaser Nordwest, auf KURIER-Anfrage mit. „Zudem kämpfen unsere Ausbaupartner in Hage und Lütetsburg im Tiefbau mit sogenannter Hochofenschlacke“, berichtet Zander. „Diese wird seit Jahrzehnten im Straßenbau dem Asphalt beigemischt oder als Unterbau genutzt. Die Schlacke ist hart wie Beton und muss aufwendig mit großem Gerät entfernt werden.“ Wie so oft legt auch das Wetter dem Voranschreiten der Arbeiten Steine in den Weg. So sorgten die „extremen Wetterbedingungen“ in den Sommermonaten zudem für Verzögerungen im Ausbau. Hinzu kommen langfristige Dienstleisterausfälle durch den Fachkräftemangel, die immer wieder einen Strich durch detaillierte und aufeinander abgestimmte Zeitpläne machten. Ganz generell dauert der Verteilnetzbau an sich je nach Größe, Wetterlage und sonstigen Gegebenheiten etwa sechs bis 24 Monate.
Der Stand im Landkreis Aurich
In Hage und Lütetsburg startet die Montage der Hausanschlüsse voraussichtlich Mitte Dezember. Andere Städte und Gemeinden Ostfrieslands dürfen sich hingegen bereits an der neuen Technik erfreuen. In einigen Teilen Nordens werden seit Januar beziehungsweise Juli Kunden geschaltet. In Aurich profitieren seit Oktober 2022 und seit Anfang dieses Jahres Kunden vom Glasfaserausbau. Auch in Wiesmoor Nord werden seit März Kunden geschaltet. Weitere Bereiche von Wiesmoor befinden sich derzeit in langwierigen Genehmigungsprozessen des Landkreises, wie Zander weiter mitteilte. In weiteren Teilen Nordens fällt der Start der Hausanschlussmontagen voraussichtlich Ende November.
Seit 2020 baut das Unternehmen Glasfaser Nordwest eine Glasfaserinfrastruktur im Landkreis Aurich. Darunter befinden sich unter anderem mit Hage (3100) und Lütetsburg (300) insgesamt zwölf Ausbaugebiete mit fast 26000 Glasfaseranschlüssen.
So funktioniert derAusbau
Der Glasfaserausbau erfolgt in zwei Schritten: dem Verteilnetzbau auf öffentlichem Grund und dem Bau der Hausanschlüsse. Im ersten Schritt wird eine Infrastruktur errichtet, die aus vielen unterirdischen Hauptkabeln und diversen Knotenpunkten besteht. Die Glasfasern werden in den Straßen verlegt und enden jeweils an den Grundstücken der Anwohner. Die Arbeiten beschränken sich überwiegend auf den Geh- und Radwegbereich und dauern in der Regel nur wenige Tage an.
Nachdem zum Beispiel ein Interessent einen Glasfaseranschluss beauftragt hat, wird die Immobilie so bald wie möglich in einem weiteren Arbeitsschritt an das Netz angeschlossen. Der Bau des Glasfaserhausanschlusses erfolgt dann auf privatem Grund. In diesem Schritt werden die Glasfasern in die Leerrohre eingeblasen und die Immobilie wird ans Glasfasernetz angeschlossen.
Auch in Zukunft will Glasfaser Nordwest den Landkreis Aurich weiter ausbauen. Weitere Informationen zu Tarifen und Leistungen von Glasfaserprodukten erhalten Interessierte bei Telekom und EWE.