Goldener Herbst auf dem Marienhafer Bauernmarkt

Von Eva Requardt-Schohaus

Darf auf einem Bauernmarkt nicht fehlen: Das Traktoren-Kultmodell Lanz-Bulldog.

Marienhafe Alfred Müller hatte seinen Stand gerade erst auf dem Marktplatz in Marienhafe aufgebaut, als schon die ersten Besucher kamen, die von seinen farbenfrohen Holzfiguren magisch angezogen wurden. Gegen Mittag hatte er schon einen großen Teil der Wichtelhäuser, Pilsumer Leuchttürme, Tierfiguren und herbstlichen Arrangements verkauft, die er allesamt selbst gefertigt hatte. Die fröhliche Deko drechselt er umweltfreundlich aus Palettenholz, das sonst weggeworfen worden wäre.

Ausgefallene Geschenke

Wer ein ausgefallenes Geschenk suchte, wurde auf dem dritten Bauernmarkt garantiert fündig. Er erwies sich bei dem spätsommerlichen Herbstwetter am Sonntag wieder einmal als ein echter Publikumsmagnet. Selbstgemacht und fantasievoll ist auch die Keramik, die Sylvia Nanninga aus Norden in ihrer Freizeit fertigt und „Tüddelkram“ nennt – darunter Kerzenständer, schmucke Dosen, Tierfiguren, Deko-Fahrräder, Herzen, Häuser und Muscheln. Auch Krippenfiguren formt sie auf Wunsch. Beruflich arbeitet Nanninga als Grundschullehrerin in Upgant-Schott.

Stephan Jordan aus Marienhafe bot auf dem Bauernmarkt Männerhandtaschen an – hölzerne Behälter, mit denen Bierflaschen transportiert werden können. Die kleineren Frauenhandtaschen aus Holz sind für Piccolo-Fläschchen gedacht. Aus Holz und selbst gefertigt waren auch die Schilder mit eingebrannter Aufschrift sowie die hölzernen Engel und Stelen für den Garten, die reißenden Absatz fanden.

Alles aus der Region

Auf einem Bauernmarkt dürfen bäuerliche Produkte natürlich nicht fehlen. Diverse Sorten von Kleikartoffeln aus eigenem Anbau gab es am Stand des Kartoffelhofs Peters aus Neuwesteel, der außerdem Produkte von den Gemüsehöfen Asche in Neuwesteel und Zenker in Leybuchtpolder sowie vom Obsthof Poppinga in Dornum anbot. Wer Honig suchte, hatte an dem Stand des Rechtsupweger Imkers Jürgen Erdmann die Qual der Wahl. Er hatte von seinen Völkern unter anderem Obst-, Linde-, Raps- und Waldhonig geerntet. Den Sanddorn-Honig hatte er mit etwas echtem Sanddorn angereichert, damit der typische Geschmack besser zur Geltung kommt. Außerdem bot er Honigwein an.

Mit Honig konnte auch Karina Adam-Hellwig von Adams Bauernladen dienen, die im übrigen eine große Auswahl an besonderen Wurst- und Schinken-Sorten zu bieten hatte – unter anderem Moorschwein-Knüppel vom Duroc-Schwein, einer vom Aussterben bedrohten Haustierrasse, die unter freiem Himmel gehalten wird, sowie Hirsch- und Wildschwein-Salami.

Auch die örtlichen Geschäfte profitierten

Überall herrschte gestern reges Leben und Treiben, auch am Imbissstand des Hotels zur Waage, am Weinstand von Henriette Meyer und am Getränkestand von Manfred Kruse. Das warme Sommerwetter war nur für den Strumpf-Kult von Michèle Hübner ungünstig, die mit farbenfrohen und wärmenden Socken aufwarten konnte.

Vom Bauernmarkt profitierten auch die Geschäfte an der Rosenstraße und am Markt, die ab Mittag geöffnet waren. Viele Einwohner und Besucher nutzten die seltene Gelegenheit, am Sonntag einen Spaziergang bei bestem Sommerwetter mit einem entspannten Einkauf in Marienhafe zu verbinden.