Greenpeace protestiert auf hoher See vor Borkum gegen geplante Gasförderung
Lange war es ruhig um Greenpeace, doch in der Nacht zu Dienstag starteten sie eine spektakuläre Aktion: 35 Kilometer vor Borkum schrieben sie „No New Gas“ auf eine Bohrplattform (mit Video)
No new Gas halten Greenpeace-Aktivisten vor Borkum in die Höhe - um es dann an ein Schiff der Fördergesellschaft zu schreiben.
Borkum Greenpeace-Aktivisten haben in der Nacht zum Dienstag rund 35 Kilometer nordwestlich von Borkum gegen die Installation einer Gasbohrplattform protestiert. Von Schlauchbooten aus hätten sie die Forderung „No New Gas“ an die Wand der Plattform „Valaris 123„ des niederländischen Energiekonzern „OneDyas“ gemalt, wie Greenpeace am Dienstag mitteilte.
Der Standort der Plattform befindet sich laut Greenpeace auf niederländischem Gebiet - nur 600 Meter entfernt von der deutschen Grenze und in unmittelbarer Nähe des Unesco-Weltnaturerbes Wattenmeer sowie des Naturschutzgebietes Borkum Riffgrund. Das betroffene Gasfeld befindet sich jeweils zur Hälfte auf deutschem und niederländischem Gebiet. Greenpeace-Taucher hätten in dem Gebiet des Erdgasfeldes „N05-A“ erst im April bislang unbekannte Steinriffe mit ungewöhnlicher Artenvielfalt entdeckt und forderten, diese zu schützen, hieß es weiter.
Anfang Mai hatte „OneDyas“ die Genehmigung für Bohrungen im benachbarten Areal „N04-A“ erhalten. Geplante Probebohrungen im nur etwa zwölf Kilometer weiter südlich gelegenen Feld „N05-A“ habe dagegen ein niederländisches Gericht im April vorerst gestoppt, hieß es.
Gegen das geplante Vorhaben in unmittelbarer Nähe des Wattenmeers gibt es schwerwiegende Vorbehalte. Greenpeace und andere Umweltorganisationen hatten bereits in der vergangenen Woche die Rechtmäßigkeit der Bohrgenehmigung angezweifelt. So seien die deutschen Behörden bei der Genehmigung der Testbohrungen nicht einbezogen worden.