Greetsieler Badesee bleibt weiterhin ohne Umkleiden, Toiletten und Kiosk

Von Lotta Groenendaal

Gäste des Greetsieler Badesees können in naher Zukunft nicht mit Toiletten oder Umkleiden am naturbelassenen Strand rechnen.Foto: Archiv/Wagenaar

Greetsiel Greetsiel hat den Kutterhafen, die Leybucht und auch sonst geht es in dem Fischerdorf recht maritim zu. Aber so richtig in der Nordsee baden kann man dort trotz Küstennähe nicht. Wer trotzdem schwimmen möchte, kann dies im Greetsieler Badesee nordwestlich vom Dorf tun.

Dieser verfügt allerdings weder über Umkleidekabinen, noch über einen Kiosk oder Toiletten. Schon länger stehen Pläne im Raum, die einzige Badestelle in Greetsiel durch die passende Infrastruktur aufzuwerten. Getan hat sich aber noch nichts. Die Aufwertung des Gewässers hängt eng mit den Plänen zum möglichen Bau eines Hotels in direkter Nachbarschaft des Sees zusammen.

Gäste wünschen sich bessere Infrastruktur

Sowohl bei Urlaubern als auch bei Einheimischen ist der Greetsieler Badesee beliebt. Gerade in den Ferienzeiten und bei wärmeren Temperaturen tummeln sich Badebegeisterte und Spaziergänger an dem Gewässer. Aus diesem Grund kam auch bei den Touristikern der Region bereits mehrmals der Wunsch nach einer besseren Nutzung des Sees aus touristischer Sicht auf.

„Die Gäste fragen uns danach und regen auch an, dass der besser erschlossen werden könnte“, sagte Benjamin Buserath, Geschäftsführer der Greetsiel Touristik, in der Vergangenheit gegenüber dieser Zeitung. Das war vor einem Jahr. Seitdem ist es wieder ruhig geworden um das Thema. Und auch aktuell gibt es keine Pläne, an der Infrastruktur des Greetsieler Badesees zu arbeiten, bestätigt die Krummhörner Bürgermeisterin Hilke Looden (parteilos) auf Nachfrage dieser Zeitung.

Dass es noch immer keinen Vorstoß bei der Aufwertung des Gewässers gibt, hängt vor allem mit den Plänen einer österreichischen Hotelkette zusammen. Im Februar 2023 wurden in Greetsiel erstmals konkretere Pläne vorgestellt, nach denen die Hotelkette Jufa gerne eine Hotelanlage auf dem ehemaligen Gelände des früheren Bauamtes für Küstenschutz errichten würde. Und im Zuge dieser Pläne konnte man sich in der Gemeinde gut vorstellen, den nahegelegenen Badesee auch gleich etwas mit aufzuwerten. Denn durch den Bau des Jugend- und Familienhotels würde die Gegend weiter touristisch erschlossen werden, zudem wäre so ein See natürlich auch für die Gäste des Hotels nicht unattraktiv, sagte Buserath in der Vergangenheit.

Entscheidung nochin diesem Jahr

Doch sowohl zu den Plänen zum Bau des Hotels mit 90 Betten als auch der Aufwertung des Sees gibt es aktuell keine Neuigkeiten. „Von unserer Seite gibt es keinen neuen Sachstand bezüglich der Jufa-Pläne und dementsprechend gibt es auch zum Badesee und der dortigen Infrastruktur aktuell nichts Neues“, so Hilke Looden.

Ende des vergangenen Jahres hieß es von einer Sprecherin der österreichischen Unternehmenskette, dass man sich noch im Jahr 2024 entscheiden wolle, ob und wann ein Jufa-Hotel am Standort Greetsiel entstehen soll. Interesse an dem Projekt bestehe noch immer. Wann diese Entscheidung aber genau fallen soll, ist aktuell nicht bekannt. „Wir hätten natürlich gern beides“, so Wolfgang Lübben von der Greetsiel Touristik. Diese Zeitung hat dazu aktuell eine Anfrage an die Hotelkette gestellt, eine Antwort steht noch aus.

Der Badesee in Greetsiel entstand durch die Eindeichung der seit Ende 1994 unter Naturschutz stehenden Leyhörn. Im Greetsieler Nacken wurde laut Badegewässer-Atlas zwecks Binnenentwässerung ein 360 Hektar großes Areal eingedeicht. Auf natürliche Weise entstand dabei der rund acht Hektar große Süßwassersee. Der See hat eine maximale Tiefe von ungefähr 2,5 Metern. Am Badesee stehen keine öffentlichen Toiletten oder Umkleideräume zur Verfügung. Es gibt keine Badeaufsicht, daher erfolgt das Baden auf eigene Gefahr.