Greetsieler Krabbenfischer rüsten sich für die Bauern-Demo

Von Stefan Bergmann

Als die Krabbenfischer gegen die EU kämpften, stand die Landwirtschaft fest an ihrer Seite. Jetzt revanchieren sich die Krabbenfischer und gehen für die Anliegen der Bauern auf die Straße.

Mit diesem Wagen werden die Greetsieler Krabbenfischer in Emden für die Anliegen der Landwirte demonstrieren.

Norden/Greetsiel Es waren stürmische Zeiten für die ostfriesischen Krabbenfischer im vergangenen Jahr: Die EU drohte, ganze Fanggebiete vor den Insel für die Grundschleppnetzfischerei zu sperren - und das schon ab diesem Januar. Im Raum stand darüber hinaus die Sperrung weiterer Gebiete weit auf See in den kommenden Jahren. Die Fischer machten mobil, erfanden das schwarze Kreuz als Zeichen für den nahenden Tod der Krabbenfischerei - und fortan konnte man keinen Kilometer durch Ostfriesland fahren, ohne auf Kreuze zu stoßen.

Der Protest - auch geschickt geführt über die Medien - hatte Erfolg. Mit Schützenhilfe von Land und Bund und der örtlichen Europaabgeordneten knickte die EU ein. Es darf weiter gefischt werden.

Fischer und Bauern solidarisch

Die Landwirtschaft hatte sich seinerzeit solidarisch erklärt mit den Fischern. Das war naheliegend: Beide Berufsgruppen sehen sich von der EU drangsaliert und haben Angst um ihren Berufsstand. Hie und dort stehen Existenzen auf dem Spiel, und beide Berufsgruppen kümmern sich um die Versorgung der Menschen mit heimischen Nahrungsmitteln.

Jetzt zeigen die Fischer Dankbarkeit: Am Donnerstag schmückten sie in Greetsiel einen Anhänger mit Symbolen des Widerstandes und dem Spruch „Lebensmittelversorgung schützen“. Damit werden sie sich laut Sprecher Gerold Conradi am Montag (8. Januar) den Bauern-Protesten in Ostfriesland anschließen. Sie ziehen zur zentralen ostfriesischen Kundgebung nach Emden in den Stadtgarten.

Kampf gegen Subventionsabbau

Die Landwirte kämpfen gegen Streichungen von Subventionen durch den Bund. Ursprünglich war geplant, dass die Kfz-Steuerfreiheit für landwirtschaftliche Geräte fällt sowie die Vergünstigungen für Agrardiesel gestrichen werden. Am Donnerstag ruderte Berlin zurück. Die Kfz-Steuerfreiheit bleibt erhalten, der Agrardiesel wird nur in Stufen teurer.

Die Landwirte zeigten sich unbeeindruckt. Sie werden am Montag Ostfriesland mit ihren Traktoren weitestgehend lahmlegen - und bekommen große Unterstützung von einer Phalanx der Unzufriedenen, die mit der zentralen Forderung „Die Ampel muss weg!“ mitdemonstrieren.