Größte mobile Bibelausstellung Europas in Arle

Von Silvia Cornelius

Zahlreiche Gäste hatten sich zur Ausstellungseröffnung im Gebäude der BMO eingefunden. Fotos: Silvia Cornelius

Großheide Das „Buch der Bücher“ übt mit seinen fünf Milliarden Exemplaren, die weltweit im Umlauf sind, eine ungebrochene Faszination auf die Menschen aus. Das zeigte auch die Vielzahl an Besuchern bei der Eröffnung von Europas größter mobiler Bibelausstellung in Arle in den Räumen der Bibel- und Missionsschule Ostfriesland.

Die Bibel ist nicht nur das meistverkaufte Buch der Welt, sondern auch das meistgelesene und mit über 3000 Sprachen auch das weitverbreitetste Lesewerk. Mit diesen beeindruckenden Fakten wandte sich Dr. Andreas Heimbichner, Vorsitzender der BMO, in seiner Eröffnungsrede an die anwesenden Gäste. „Egal, ob man tief verwurzelt ist im Glauben an die Bibel oder einfach nur neugierig: Für jeden ist in der Ausstellung etwas dabei – jeder kann etwas lernen und neue Perspektiven mitnehmen“, so Heimbichner weiter.

Schon der Anblick der ausgestellten Exponate beim Betreten des Raumes bot ein beeindruckendes Bild: Die Ausstellung ist laut der BMO die größte Erlebnisausstellung Deutschlands zur Entstehung der Bibel und eine in Europa einmalige Dokumentation über die berühmten Schriftrollen des Toten Meeres. Laut dem Eigentümer und Experten für die Bibelüberlieferung und die Qumran-Schriftrollen, Alexander Schick, hat diese in den letzten zehn Jahren insgesamt eine Million Besucher an die verschiedenen Orte der Wanderausstellung gelockt.

Nach humorvollen Grußworten von Großheides Bürgermeister Fredy Fischer meldete sich Schick selbst zu Wort, jedoch erst, nachdem er Fischer eine Elberfelder Bibel als Geschenk überreicht hatte: „Eine ganz genaue Übersetzung und eine Mini-Bibelschule“, betonte Schick. Zu Beginn seines Vortrags mit anschließender Führung gewährte der Publizist den Zuhörern zunächst einen Einblick in den Ursprung seiner Leidenschaft für die Heilige Schrift: Bei einem Kirchgang hatte er sich als junger Bursche gefragt: „Warum soll ich dem Pastor trauen, nur weil er ein Gewand und eine Halskrause trägt? Ich bin nur bereit, mich zu beugen, wenn eine Autorität dahintersteht“. Seine Forschungen begannen mit der Ausgangsfrage: Wie gut ist der Textbestand überliefert? Professor Dr. Claus-Hunno Hunzinger, der einzige Forscher, der von Deutschland aus die Qumran-Rollen vom Toten Meer entziffert hatte, nahm ihn als Privatstudent unter seine Fittiche und Schick bekam so die ersehnten Antworten.

In zehn Abteilungen wird in Arle ab sofort die Geschichte der Bibel, von der Entstehung der Schrift über die Überlieferung und Verbreitung der Bibel bis zur Hightech-Bibel, auf über 100 Schautafeln und zusätzlich durch eine Fülle von Exponaten dokumentiert. Mit dabei: Die winzige Haarknotenbibel, die so klein ist, dass sie im Dutt versteckt werden kann, sowie ein „Laptop der Antike“. Neben einem Original-Thoramantel und Original-Kultgegenständen aus Jerusalem sind zudem hebräische Bibelausgaben und Gebetsmantel sowie Kippa und jüdische Kultgegenstände zu bestaunen. Zu den Höhepunkten gehören Original-Bibelseiten aus den letzten acht Jahrhunderten.

Am Eröffnungstag fand eine Live-Demonstration der Druckkunst von Johannes Gutenberg großes Interesse unter den Besuchern – hier konnte man sich Bibelseiten manuell drucken und mit nach Hause nehmen.

Wer die sehenswerte Ausstellung besuchen möchte, kann dies in den Räumen der BMO noch bis zum 10. November tun. Öffnungszeiten sind montags bis sonnabends von 15 bis 18 Uhr – Gruppen können sich auch für den Vormittag anmelden. Kostenlose Führungen finden zu den Öffnungszeiten jeweils um 16 und um 17 Uhr statt, außerhalb der Öffnungszeiten nach Absprache. Am 31. Oktober um 15 und 17 Uhr gibt es eine besondere Luther-Führung mit einem Schwerpunkt auf seine Übersetzungsarbeit, den Buchdruck und die Reformation.

Weitere Informationen zur Ausstellung unter www.bibelausstellung.de.