Größtes Drogenlabor Niedersachsens zerschlagen

Von Hauke Eilers-Buchta

Kanister mit Chemikalien zur Drogenherstellung wurden gefunden. Foto: Polizeidirektion Osnabrück

Aurich Die Zerschlagung einer international agierenden Tätergruppierung ist Ermittlern der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) gelungen. Unter der Federführung der Staatsanwaltschaft Aurich und in Zusammenarbeit mit dem Zollfahndungsamt Hannover sowie der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück wurden insgesamt neun Objekte in Deutschland und den Niederlanden durchsucht. Dabei entdeckten die Ermittler das größte bisher bekannte Drogenlabor in Niedersachsen.

Insgesamt stellten die Fahnder rund 30000 Liter Chemikalien sicher, die mutmaßlich zur Herstellung synthetischer Drogen dienten. Die Labore und Lagerorte befanden sich in Nordhorn, Gronau, Schüttorf sowie in den niederländischen Städten Enschede und Mijdrecht. Neben Chemikalien wurden auch zahlreiche Waffen, digitale Beweismittel und weitere Verdachtsobjekte beschlagnahmt. Ein Haftbefehl gegen einen 27-jährigen Mann aus dem Landkreis Bautzen wurde vollstreckt. Der Mann soll als sogenannter „Koch“ in der Drogenproduktion tätig gewesen sein.

Die Ermittlungen nahmen im Januar ihren Anfang, als ein Brand in Nordhorn zur Entdeckung des Labors führte. Weitere Spuren führten die Ermittler bis in die Niederlande. In einer groß angelegten Aktion am 18. Dezember 2024 gelang es schließlich, die kriminellen Strukturen der Tätergruppe offenzulegen und ihre Aktivitäten zu unterbinden.

Julia Söllner, Pressesprecherin des Zollfahndungsamts Hannover, bezeichnete die Operation als „bedeutenden Erfolg im grenzüberschreitenden Kampf gegen die internationale Drogenkriminalität“. Die Zusammenarbeit mit europäischen Strafverfolgungsbehörden habe sich erneut bewährt.