Habeck: „Nicht kaltherzig mit der VW-Belegschaft umgehen“

Von Stefan Bergmann

Sommerreise, Teil 2: Robert Habeck besucht das VW-Werk in Emden; aufgrund der derzeit herrschenden Sparkrise ein brisanter Besuch. Dem VW-Management las er die Leviten.

Vizekanzler Robert Habeck und VW-Werksleiter Uwe Schwartz: „Der Konzern muss seine Probleme selbst lösen.“

Emden Wirtschaftsminister Robert Habeck lehnt ein Engagement des Staates bei Volkswagen ab. Das sagte er am Freitag bei einem Vor-Ort-Termin im VW-Werk Emden. Der Staat könne nur dafür sorgen, die richtigen Rahmenbedingungen für den Erfolg der E-Mobilität im Markt zu sorgen; beispielsweise durch die verbesserte steuerliche Absetzbarkeit und Abschreibung von Dienstwagen. Dies sei schon geschehen und gelte rückwirkend. Seine Probleme müsse der Konzern aber selbst lösen.

Im Zuge der aktuellen Spardebatte müssten „ein Großteil der Aufgaben vom VW selbst gelöst werden, beispielsweise was die Lasten der Vergangenheit angeht oder die aktuelle Kostenstruktur angeht“, so Habeck.

Nicht kaltherzig über die Belegschaft hinweggehen

Das am Donnerstag bekanntgewordene Szenario vom angeblichen Abbau von 30.000 Stellen im Konzern kommentierte Habeck klar: „Ich erwarte, dass im Konzern mit der Belegschaft gesprochen wird, die Standorte sollten erhalten bleiben.“ Auch wenn es derzeit Probleme mit der Kostenstruktur gebe: Ich erwarte, dass man nicht kaltherzig über die Interessen der Belegschaft hinweggeht.“

Habeck hatte zuvor das Werk besichtigt und in einem Hintergrundgespräch mit VW-Vertriebsvorstand Martin Sander, mit dem örtlichen Betriebsrat und der Werksleitung die Positionen ausgetauscht. In der nächsten Woche trifft er sich mit den Chefs der deutschen Automobilunternehmen zum Gespräch. Der Ton ist jetzt gesetzt.