Hage: Neues Insektenhotel offiziell eröffnet

Hage Ein Insektenhotel dient Insekten als geschützter Nistplatz, als Überwinterungsmöglichkeit und unterstützt die Entwicklung von Flora und Fauna: Das Aussterben vieler Wildbienenarten führt dazu, dass auch bestimmte Pflanzenarten sich nicht mehr ausbreiten, vermehren und letztendlich aussterben.

Der SPD-Ortsverein Hage hatte sich am vergangenen Wochenende am Hager Tief versammelt, um ein selbst gefertigtes Insektenhotel zu installieren. Insgesamt zwölf Genossinnen und Genossen der SPD waren vor Ort. Unter ihnen Bürgermeister Egon Völlkopf und Gemeindedirektor Erwin Sell, der sich in Arbeitskleidung geworfen hatte, um ordentlich mit anzufassen. Die Aktion war das Folgeprojekt der Aussaat mehrerer Blühwiesen zu Pfingsten (der KURIER berichtete).

Gesponsert wurde das Insektenhotel von Hinrich Linnemann, alteingesessener Hager und Tischler im Ruhestand. Er hatte das Domizil aus Holz eigens entworfen und umgesetzt. Die Materialien dazu habe er im Wald gesammelt, wie er erzählt. „Ich habe ja jetzt Zeit und aus Langeweile angefangen, Nistkästen zu bauen. Irgendwann folgten größere Sachen“, so Linnemann. Durch seine Freundschaft zu SPD-Mitglied Otto Dzubigella sei dann die Idee des Insektenhotels entstanden. Einen hohen materiellen Wert hat das Hotel zwar nicht, aber Linnemann hat sich bereit erklärt, sowohl die Wartung des Objektes zu übernehmen als auch im Herbst ein zweites Hotel zu stiften. Ihm zum Dank wurde daher ein geprägtes Metallschild mit seinem Namen und Kontaktmöglichkeiten montiert.

Für die Bürger aus Hage zur Nachahmung empfohlen ist das Projekt der SPD allemal: Auch die umliegenden Gärten der Anwohner können davon profitieren, wenn sich Insekten wie Schmetterling, Florfliege, Ohrwurm, Marienkäfer und Bienen in der Nähe ansiedeln. Es wird so nicht nur für die Vermehrung der Pflanzenvielfalt gesorgt, auch werden auf natürliche Weise Schädlinge bekämpft: Schild- und Blattläuse sowie Spinnmilben und sogar Pilzbefall auf Pflanzen können hierdurch unterbunden werden. Gerade der Ohrwurm ist durch das Vertilgen von Blattläusen gern gesehener Gast im Garten. Die SPD hat sich fest vorgenommen, dranzubleiben an den Umweltprojekten. Die Blühwiese am Hager Tief zeigte am Sonnabend zwar noch keine Blüten, aber in dem bereits satten Grün dürften die nicht mehr lange auf sich warten lassen.