Heute in Norden: Demonstration für Erhalt des Bewegungsraums am Kindergarten Moortief

Von Keno Klaassen

Eltern und Kita-Leitung wehren sich gegen Pläne, den Bewegungsraum am Moortief-Kindergarten in einen Klassenraum zu verwandeln.

Heute in Norden: Demonstration für Erhalt des Bewegungsraums am Kindergarten Moortief

Der Bewegungsraum soll als Klassenraum für die angrenzende Schule fungieren. Foto: Keno Klaassen

Norden Eine Petition hat augenscheinlich nichts gebracht, das Einschalten der Presse ebenso wenig: Weiterhin gibt es die Pläne, den Bewegungsraum des Kindergartens am Moortief in Norden zu verändern – dort soll künftig ein Klassenraum für die angrenzende Grundschule entstehen. Die Elternvertreter finden dies nicht gut: Sie planen für heute um 13.30 Uhr eine Demonstration vor dem Kindergarten für den Erhalt des Bewegungsraums – eingeladen ist jeder, dem die Bewegung der Kindergartenkinder am Herzen liegt, sagt eine der Organisatorinnen, Ina Arps, dem KURIER.

Um 14 Uhr sprechen die Verantwortlichen der Stadt, des Landkreises, des Trägers (Behindertenhilfe), der Elternvertreter und der Schule laut Arps noch ein letztes Mal über mögliche Alternativen. „Wir hoffen, dass irgendjemand ein Einsehen hat“, sagt sie.

In einem offenen Brief schreibt die Initiative: „Um 14 Uhr sprechen alle Verantwortlichen – zeigen wir vorher gemeinsam, wie wichtig uns dieser Raum ist!“ Nun sei es Zeit, vor Ort Präsenz zu zeigen. „Kommt alle, bringt Plakate und eure Stimmen“, heißt es weiter.

Zu wenig Platz

Zur Erinnerung: Die angrenzende Schule am Moortief hat zu wenig Platz: Die Schülerzahlen sind erheblich gestiegen. Ausgelegt für 50 Kinder werden dort laut Kita-Leitung Astrid Siewert rund 150 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, sagte sie dem KURIER im Juli. Die Schule befinde sich zwar in „großer Not“, dennoch sollte das Problem nicht auf den Kindergarten verlagert werden, findet sie. Eine Lösung für alle soll her. Denn: Auch der Kindergarten benötige den Platz des Bewegungsraums. Dieser sei elementar für die körperliche, motorische und soziale Entwicklung der Kinder, hieß es im vergangenen Monat in einem Elternbrief. Und auch gesetzlich sei ein sogenannter „Differenzierungsraum“ notwendig, so Siewert damals – diese Forderungen stelle der Landkreis, da der Kindergarten auch Kinder mit Behinderungen betreue.

Neubau soll helfen

Dass die Schule zu klein ist, ist jedem klar. In der Donaustraße wird derzeit ein neuer Kindergarten gebaut. Die derzeitigen Räume am Moortief werden dann komplett für die Schule zur Verfügung stehen. Doch das neue Gebäude soll erst im Sommer 2026 fertiggestellt sein. Bis dahin müsste der Kindergarten dann ohne Bewegungsraum auskommen. Eine von der Elternvertretung ins Leben gerufene Petition unterschrieben bis jetzt 782 Menschen.

Landkreis äußert sich

Der Landkreis kann die Bedenken der Eltern nachvollziehen, dass die Probleme nur verschoben und nicht beseitigt werden. „Es geht aber darum, die vorhandenen Platzprobleme auf alle Schultern zu verteilen“, sagt Kreissprecher Rainer Müller-Gummels auf Anfrage. Doch er dementiert, dass es bei dem heutigen Gespräch um mögliche Alternativen gehe. Kernthema des Treffens seien inhaltliche Fragen zur Umsetzung.

Außerdem sei es nicht die Aufgabe des Landkreises, andere Vorschläge für eine Verbesserung der Platzprobleme zu machen – dies sei Aufgabe der Stadt, macht Müller-Gummels nochmals deutlich. Doch eines ist sicher: „Die Umnutzung soll möglichst schnell erfolgen, da die Schule am Moortief bereits ab Donnerstag (gemeint ist der Schulbeginn nach den Ferien) nicht über eine ausreichende Zahl an Klassenräumen verfügt.“ Eine Containerlösung für die Schule komme nicht infrage.

Bis zum geforderten Zeitpunkt lag keine Stellungnahme der Stadt Norden vor.