Heute ist Dreikönigstag

Von Till Oliver Becker

Das Sternsingen ist besonders in katholischen Regionen eine lebendige Tradition. Archivfoto

Ostfriesland Heute, am 6. Januar, feiern katholische Christen weltweit das Fest der „Heiligen Drei Könige“. Dieses Datum, das etwa zwei Wochen nach Weihnachten liegt, erinnert an die Ankunft der Sterndeuter beim Jesuskind in Bethlehem und wird oft als Dreikönigsfest bezeichnet. In der evangelischen Kirche ist dieser Tag als Epiphanias bekannt, was sich vom griechischen Begriff „epiphaneia“ ableitet und „Erscheinung“ bedeutet. Der Name verweist auf das Erscheinen Gottes in der Welt.

Feiertag nur in wenigen

Bundesländern

Während der 6. Januar in Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt sowie in Österreich ein gesetzlicher Feiertag ist, bleibt er in Niedersachsen und Bremen ein normaler Werktag. Dennoch wird auch hier in vielen Gemeinden der Bedeutung des Tages gedacht.

Drei Gaben, drei Könige,

stimmt das?

Die Bibel selbst erwähnt keine „drei Könige“. Das Matthäus-Evangelium berichtet lediglich von Weisen aus dem Morgenland, die dem Stern folgten, um dem neugeborenen König der Juden Geschenke darzubringen. Dass es drei gewesen sein sollen, wurde aus der Anzahl der Gaben – Gold, Weihrauch und Myrrhe – geschlossen. Die Namen Caspar, Melchior und Balthasar wurden den Besuchern erst im 8. Jahrhundert zugewiesen. Traditionell wird einer von ihnen, häufig Caspar, mit dunkler Hautfarbe dargestellt.

Die Reliquien im Kölner

Dom

Nach katholischem Glauben sollen die Gebeine der Heiligen Drei Könige im Kölner Dom ruhen. Jährlich am 6. Januar zieht der goldene Reliquienschrein zahlreiche Pilger und Besucher an, die einen Blick auf diese besonderen Überreste werfen möchten.

Sternsinger: Gelebte

Tradition

Ein fester Bestandteil des Festtages ist die Sternsinger-Aktion. Verkleidet als Heilige Drei Könige ziehen jedes Jahr Tausende Kinder von Tür zu Tür, um Spenden für Hilfsprojekte zu sammeln. Dabei wird von den Kindern mit Kreide der Segensspruch Sternsinger an eine Hauswand geschrieben: Christus segne dieses Haus, auf Latein Christus mansionem benedicat – C+B+D und das Jahr. Besonders in katholischen Gegenden hat diese Tradition großen Rückhalt, doch auch evangelische Gemeinden beteiligen sich zunehmend an der Aktion.