Historische Bundeswehr-Jets auf der Straße: Sabre und Starfighter ziehen um

Von Stefan Bergmann

Zwei ausgemusterte Kampfflugzeuge wurden in einer nächtlichen Aktion vom NATO-Stützpunkt Wittmundhafen zur Unterkunft des Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ transportiert. Die Maschinen sollen künftig als Ausstellungsstücke dienen.

Historische Bundeswehr-Jets auf der Straße: Sabre und Starfighter ziehen um

Kurz anheben - und dann geht es auf die Straße bis nach Wittmund.

Wittmund In einer ungewöhnlichen Transportaktion sind in der Nacht zum Mittwoch zwei historische Kampfflugzeuge der Bundeswehr über die Bundesstraße 210 in Wittmund bewegt worden. Es handelte sich um eine F-86 Sabre und einen F-104 Starfighter, die einst zum Inventar des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ in Wittmundhafen gehörten. Ziel der Überführung war das Unterkunftsgelände des Geschwaders in der Kreisstadt Wittmund.

Die beiden Jets wurden gegen 23 Uhr auf eigenen Rädern, gesichert durch Spezialfahrzeuge und unter Polizeibegleitung, vom NATO-Luftwaffenstützpunkt Wittmundhafen zur nahegelegenen Kaserne überführt. Aufgrund der Größe und Breite der Maschinen musste die B 210 für den Verkehr zeitweise voll gesperrt werden.

Rückkehr an den historischen Standort

Die beiden Flugzeuge haben eine lange Geschichte bei der Bundeswehr. Die F-86 Sabre war von 1963 bis 1965 beim Jagdgeschwader 71 im Einsatz. Der F-104 Starfighter diente dort bis 1975 und brachte es auf eine beeindruckende Gesamtflugzeit von mehreren zehntausend Stunden. Nun sollen die Maschinen als ständige Ausstellungsstücke den Eingangsbereich der Unterkunft zieren – als sichtbares Zeichen für die Geschichte des Verbandes.

Der Transport selbst stellte die beteiligten Teams vor einige logistische Herausforderungen: Straßenverengungen, Ampelanlagen und Verkehrsinseln mussten passiert werden, teils im Schritttempo. Die Route war im Vorfeld detailliert geplant worden. Auch ein Spezialteam der Luftwaffe war beteiligt, um die Sicherheit des Transports zu gewährleisten.

Technikfans beobachten nächtliches Schauspiel

Entlang der Strecke versammelten sich trotz der späten Stunde einige Technikbegeisterte und Militärinteressierte, um die Aktion mit eigenen Augen zu verfolgen. Viele dokumentierten das Ereignis mit Kameras und Smartphones. Für sie war es ein seltenes Bild: Zwei Jet-Oldtimer, die einst in luftiger Höhe unterwegs waren, rollen geräuschlos durch die Dunkelheit über ostfriesischen Asphalt.

Ausstellung als Beitrag zur Traditionspflege

Mit der Ausstellung der beiden Flugzeuge setzt das Luftwaffengeschwader ein Zeichen für die militärhistorische Bedeutung des Standorts Wittmund. Beide Modelle stehen sinnbildlich für eine Ära des Kalten Krieges, in der das Jagdgeschwader 71 einen bedeutenden Beitrag zur NATO-Luftverteidigung leistete.

Die Maschinen bleiben fortan als stumme Zeugen dieser Zeit am Boden – als Teil der Traditionspflege und zur Erinnerung an die Geschichte der deutschen Luftwaffe.