Ein echter Dauerbrenner: Seit er 1973 seine erste Fernsehshow erhalten hatte, ist Otto Waalkes ein Garant für Einschaltquoten. Foto: dpa
Ein kräftiges „Holladahiti!“ zu dieser Auszeichnung: Komiker Otto Waalkes (77) bekommt den Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk. Das kündigten die Stifter der Auszeichnung eine Woche vor der Verleihung bei einer großen TV-Gala in Köln an. „Ich persönlich fühle mich sehr geehrt“, sagte der Ostfriese und Wahl-Hamburger Waalkes.
Ganze Generationenmit Humor begeistert
Gewürdigt wird der Komiker für seinen Humor, der ganze Generationen begleitete. Waalkes sei ein „begnadeter Komiker und einer der vielseitigsten Entertainer der deutschen Fernsehgeschichte“, betonte Arnim Butzen, TV-Chef der Telekom und Vorsitzender Stifter des Deutschen Fernsehpreises 2025. „Er hat seit den 1970er-Jahren das Verständnis von Humor hierzulande nachhaltig geprägt.“ Bis heute begeistere Otto Menschen mit seiner Musikalität, seinem Wortwitz sowie seinem Timing – und mit seinen Ottifanten.
„Als Stifter des Deutschen Fernsehpreises verneigen wir uns vor einem Künstler, der immer wieder unseren Blick für die Absurditäten des Lebens schärft und uns dabei mit seiner schier unstillbaren Lust am gehobenen Blödsinn hervorragend unterhält“, sagte Butzen.
Von Emden aus insnationale Fernsehen
Waalkes, der auch Musiker, Schauspieler, Regisseur, Synchronsprecher und Künstler ist, hat eine lange TV-Historie vorzuweisen. 1973 bekam der in Emden geborene Sohn eines Malermeisters eine eigene TV-Show, die bis Anfang der 1980er-Jahre etwa einmal im Jahr lief und ein Hit wurde. Die dritte Ausgabe etwa erzielte laut Fernsehpreis-Archiven eine Einschaltquote von 44 Prozent. Waalkes ging voll auf in seiner Rolle als zappeliger („Holladahiti!“) Tausendsassa. Aus einem norddeutschen Lokalphänomen wurde ein nationales Ereignis.
Auch in den vergangenen Jahren war der 77-Jährige in allerlei Produktionen zu sehen. Im Comedy-Hit „LOL – Last One Laughing“ von Amazon Prime Video, bei dem Prominente sich gegenseitig zum Lachen bringen wollen, wurde die Komiker-Legende 2024 von den jüngeren Berufskollegen geradezu verehrt.
Blick auf dieVeränderungen im TV
Waalkes sagte, dass er heute nicht mehr Fernsehen schaue als früher - „und wenn, dann meist Formate, wo das Fernsehen nicht versucht, mit dem Kino zu konkurrieren: Comedy, Dokumentationen, Sportübertragungen.“ Die Veränderungen in der Branche in den vergangenen Jahren sieht er eher positiv. „Das Fernsehen hat viel Konkurrenz im Internet und per Streaming bekommen, und wenn es stimmt, dass Konkurrenz das Geschäft belebt, wäre das doch ein Hoffnungsschimmer“, sagte Waalkes.
Er fühle sich geehrt, nun den Ehren-Fernsehpreis zu bekommen – und auch „überrascht“, wie er ergänzte. „Vor Kurzem wurden meine alten TV-Shows noch mit Warnhinweisen versehen“, sagte er. „Das zeigt ja wohl, wie ernst das deutsche Fernsehen die Komik nimmt.“ Er spielte damit humorvoll auf eine Debatte von 2023 an. Damals hatte der WDR vor eine Otto-Show aus den 1970er Jahren einen Hinweis eingeblendet („Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden.“).
Das ist derDeutsche Fernsehpreis
Der Deutsche Fernsehpreis wird von ARD, RTL, Sat.1, ZDF und der Deutschen Telekom getragen. Die Streaming-Anbieter Disney+, Netflix und Prime Video wirken als Partner mit. Als Sponsor ist dieses Jahr erstmals auch Apple TV+ dabei.
Die Federführung für die Veranstaltung wechselt Jahr für Jahr. Diesmal liegt sie erstmals bei MagentaTV. Bei der Umsetzung arbeitet das Angebot der Telekom mit dem ZDF zusammen, das die große TV-Gala am 10. September überträgt. Dort soll Otto den Preis entgegennehmen.