Hugendubel übernimmt alle Lesezeichen-Filialen
Das ist ein Paukenschlag für Ostfriesland Geschäftswelt: Das Bücherei-Unternehmen Hugendubel mit Sitz in München übernimmt die ostfriesische „Lesezeichen“-Kette. Es soll keinen Stellenabbau geben.
Im Jahr 2007 wurde das „Lesezeichen“ im Neuen Weg in Norden eröffnet.
Emden Die Emder Verlegerfamilie Gerhard verabschiedet sich von ihrem „Lesezeichen“: Wie das Bücherei-Unternehmen Hugendubel am Montag mitteilte, wird es alle acht Standorte - zwei in Emden, zwei Norden, Aurich, Meppen, Vechta und Delmenhorst - übernehmen. Offenbar sind nicht finanzielle Probleme der Grund, sondern eine Entscheidung der jetzigen Inhaberin Swantje Gerhard: Sie wolle „gezielt ein neues berufliches Kapitel aufschlagen“, wird sie in einer Mitteilung von Hugendubel zitiert.
Das Münchner Unternehmen trete in die bestehenden Mietverträge ein, übernehme alle Mitarbeitenden und führe den Geschäftsbetrieb „nahtlos“ weiter, heißt es. Hugendubel ist neben Thalia eine Größe im deutschen Büchermarkt. Es wurde 1893 gegründet und betreibt inzwischen 3000 Standorte, darunter 90 eigene Filialen und 800 Shop-in-Shops. Das Unternehmen ist auch jetzt noch in fünfter Generation inhabergeführt und beschäftigt deutschlandweit 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
„Ich freue mich sehr darüber, dass durch die Übernahme von Hugendubel alle Arbeitsplätze gesichert sind und darüber hinaus weiter für eine Vielfalt in der Buchhandelslandschaft gesorgt ist. Dass unsere Familientradition in eine ebenso familiengeführte Unternehmensgeschichte wie die der Familie Hugendubel übergeht, ist umso schöner“, wird Swantje Gerhard zitiert.
Die Edzard Gerhard war lange Zeit Herausgeber der Emder Zeitung, zog sich dann aber zurück. In den 90er-Jahren gründete er das „Lesezeichen“ - und damit eine der renommiertesten Bücherei-Ketten im Nordwesten Deutschlands.