Hydrantenabdeckung in Norden stellt Feuerwehr zufrieden
In Norden sind drei verschiedene Organisationen für die Wasserversorgung zuständig. Insgesamt hat Norden über 1000 Hydranten - diese sind jedoch nicht an jeder Stelle gleichmäßig verteilt.
Die Feuerwehr Norden hat eine Übersicht aller Hydranten (weiße Schilder), Löschbrunnen (rote Schilder) und Wasserentnahmestellen an offenen Gewässern(Blauer Punkt). Foto: Feuerwehr Norden
Norden Es brennt in den eigenen vier Wänden – ein Horrorszenario für jeden. Wie sehr es dann tatsächlich zu einem Problem wird, hängt in der Regel von der Größe des Feuers – und natürlich von der Wasserversorgung für die Feuerwehr ab. Zusammen mit Stadtbrandmeister Thomas Kettler und seinem Stellvertreter Thomas Weege von der Freiwilligen Feuerwehr Norden hat sich der KURIER die Situation in Norden angesehen.
Stadtgebiet ist gut versorgt
Im Gebiet der Stadt Norden gibt es über 1000 Hydranten und rund 100 Löschbrunnen, die die Sicherheit in der Stadt gewährleisten. Auch bei Neubaugebieten wird die Feuerwehr Norden mit in die Planung einbezogen, so Weege.
Dabei werden individuelle Lösungen, wie Löschteiche, mit den Hauseigentümern besprochen.
Im Kerngebiet ist die Hydrantendichte höher: „Wir haben an fast jeder Kreuzung in der Stadt mindestens einen Hydranten“, erklärt Weege. Zusätzlich gibt es in der Nähe von größeren Gebäuden Löschbrunnen, sodass „ein wirksamer Erstschlag überall möglich ist“. Nur an wenigen Stellen in Norddeich und den ländlicheren Ortschaften müssen längere Transportstrecken zur Wasserversorgung im Einsatzfall eingerichtet werden.
Rohrdurchmesser wird kleiner
Die Leitung der Feuerwehr hofft, dass es auch in Zukunft alles weiter klappt. Denn für die zuständigen Wasserverbände, in Norden allein sind drei verschiedene Anbieter – N-Ports im Hafenbereich, der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband und die Stadtwerke Norden – zuständig. „Diese haben eher ein Interesse an kleineren Rohrdurchmessern, wir an großen“, sagt Kettler. Daher könnte es in Neubaugebieten zukünftig Interessenskonflikte geben – die bisher aber noch nicht aufgetreten sind.
Im Küstenbereich sind die Hydranten zur Brandbekämpfung besonders wichtig. Die Löschpumpen können zwar mit Salz- und Brackwasser arbeiten, jedoch sei durch die Tide kein Verlass darauf, dass Offene Gewässer genügend Wasser liefern können. „Es gibt aber keine wirklichen Bauchschmerzen-Punkte“, versichert Kettler. Denn um der Tide entgegenzuwirken hat die Feuerwehr Norden spezielle Saugkörbe angeschafft, die am Ende der Leitung im Wasser auch bei niedrigen Wasserständen ansaugen können.
Selbst auf der Bundesstraße B72, an der keine Hydranten anliegen, kann mit dem Wasservorrat auf den Fahrzeugen lang genug überbrückt werden, um im Notfall eine dauerhafte Wasserversorgung herzustellen.
Die zukünfitgen Herausforderungen in Norden sieht Thomas Weege vor allem in der Veränderung des Wassernetzes, in der Sicherung des Schutzes der Randgebiete und auch beim immerwährenden Nachwuchsproblem. Denn ohne Personal, dass den Brand bekämpft, helfe die beste Versorgung wenig.
Vorgaben des Brandschutzgesetzes und des Landesfeuerwehrverbands
Die technischen Voraussetzungen sind in Niedersachsen über das Brandschutzgesetz geregelt. Zur Grundversorgung dürfen nur Löschwasserentnahmestellen (Hydranten) in Ansatz gebracht werden, die mindestens 24 m3 /h (400 l/min) Löschwasser über die Dauer von zwei Stunden liefern und in einem Umkreis (Radius) von 300 m (Löschbereich) um das Brandobjekt liegen. Der Nachweis über die tatsächliche Leistungsfähigkeit und weitere Informationen zum Trinkwasserrohrnetz sind auf Anfrage vom örtlich zuständigen Wasserversorger zu erbringen.
Wenn durch bauliche Anlagen oder von der sonstigen Nutzung eines Grundstücks eine erhöhte Brandgefahr ausgeht, oder würde von diesen im Fall eines Brandes, einer Explosion oder eines anderen Schadensereignisses eine Gefahr für das Leben oder die Gesundheit einer größeren Anzahl von Menschen oder eine besondere Umweltgefährdung ausgehen, kann ein über die Grundversorgung hinausgehender Bedarf an Löschwasser für den Objektschutz erforderlich sein.
Die Stadt Norden stellt jedes Jahr Mittelzur Verfügung, um das vorhandene Netz auszubauen und instand zuhalten. Denn besonders Löschbrunnen beginnen nach einiger Zeit stabilität einzubüßen und müssen erneuert werden. Ohne diese könne jedoch die Sicherheit größerer Bauten, wie Schulen und das Rathaus, nicht gewährleistet werden.