IG Metall in Emden: Die heiße Phase beginnt
Die IG Metall Emden eröffnet die „heiße Phase“ in der Tarifrunde mit dem Energieunternehmen Ørsted. „Wir haben unseren Entwurf für ein komplettes Tarifwerk vorgelegt. Jetzt muss die Geschäftsleitung liefern. Ansonsten werden wir einen Gang hochschalten“, zeigt sich Gewerkschaftssekretär Henrik Köller vor den Verhandlungen kämpferisch.
Der Gewerkschaft geht es nach eigenen Angaben nicht primär um hohe Lohnsteigerungen, sondern um ein transparentes und gerechtes Entgeltsystem. Die Beschäftigten wollen einen Tarifvertrag. Der „Nasenfaktor“ solle abgeschafft werden, heißt es in einer Mitteilung der IG Metall Emden.
Darüber hinaus fordern die Mitglieder Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Zudem gebe es für ältere Mitarbeiter wenig Perspektiven.
Nach Aktionen der Beschäftigten hatte Ørsted Ende 2022 in Verhandlungen mit der IG Metall eingewilligt. In den vergangenen Monaten seien alle wichtigen Themenblöcke besprochen worden. Jetzt sollen die konkreten Verhandlungen beginnen. Die IG Metall-Mitglieder bei Ørsted wollen mittelfristig die Anbindung an die Flächentarifverträge der Metall- und Elektroindustrie erreichen. Ihr Motto: „100 Prozent erneuerbar – nur mit 100 Prozent Tarif“.
In der vergangenen Woche hatte die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Yasmin Fahimi, das Service Operation Schiff von Ørsted, die „Wind of Change“ im Emder Hafen besucht. Dabei betonte Jörg Kubitza, Geschäftsführer und Country Manager von Ørsted in Deutschland, das gute Miteinander zwischen Unternehmen und Gewerkschaft. Man stehe im guten Austausch. Malte Hippe, Geschäftsführer von Ørsted in Deutschland, sah in dem Besuch ein wichtiges Signal. „Wir hoffen, mit den Gewerkschaften starke Sozialpartner an unserer Seite zu haben.“