Im Tiergarten ist immer etwas zu tun
Die Ziegen in Birgits Tiergarten werden abseits der Saison nur von den Tierpflegern gestreichelt. Vom Frühjahr bis Herbst sieht das ganz anders aus. Fotos: Hauke Eilers-Buchta
RechtsupwegWenn die Tore geschlossen werden und so langsam der Winter beginnt, wird es ruhig in Birgits Tiergarten. Doch was passiert dort, wenn keine Besucher über die Wege schlendern, sich Kängurus, Ziegen und Lamas anschauen oder bei einem Cappuccino und einer heißen Waffel im Café-Bereich sitzen? Der KURIER war vor Ort und hat mit Birgit Philipps und Enrico Schulz gesprochen.
Für die Tiere ändert sich dabei in den Wintermonaten, wenn der Tiergarten geschlossen hat, gar nicht so viel. „Wir sind zwölf Monate, 365 Tage im Jahr hier und versorgen die Tiere“, sagt Enrico Schulz. Und darüber hinaus? Da wird repariert und ausgebessert. Vor allem die Wege müssten immer wieder aufbereitet werden, berichten die Betreiber. Zudem ist derzeit auch noch eine kleine neue Anlage im Bau. „Ansonsten sind es inzwischen eher kleinere Projekte und Feinheiten“, so Schulz. „Wir haben noch genug Ideen“, ergänzt er, weist aber auch darauf hin, dass das Tierpark-Team immer nur im Rahmen der eigenen Möglichkeiten agieren könne.
Und wie lief die diesjährige Saison für den Tiergarten in Rechtsupweg? „Irgendwas ist immer“, fasst Schulz die vergangene Saison zusammen. „Mal ist es das Wetter, mal Corona.“ Dennoch sei die Saison in etwa mit dem Vorjahr vergleichbar. „Wir hätten uns über mehr Gäste nicht beschwert, aber wir sind zufrieden, wie die Saison gelaufen ist“, fügt er hinzu. Dennoch habe man im Tierpark das eher schlechte Sommerwetter natürlich gemerkt. Genauso wie die gestiegenen Lohn- und Energiekosten sowie die Einkaufspreise, beispielsweise für Tierfutter.
„Die Kosten haben wir aber nicht eins zu eins an die Besucher weitergegeben“, sagen die Betreiber. „Wir wollen eine Anlaufstelle für alle bleiben und es jedem ermöglichen, unseren Tierpark zu besuchen.“ Zu den Besuchern zählen in Birgits Tiergarten nicht nur einheimische Familien, vor allem in den Ferien sind es immer wieder auch Touristen. „Wir sind aber auch eine Anlaufstelle für Kindergärten, Schulen, Senioren oder Behindertenwerkstätten“, ergänzt Birgit Philipps.
2016 hatte das Team um Birgit Philipps und ihren Schwiegersohn Enrico Schulz den Tierpark von Familie Endelmann übernommen. Familie Endelmann hatte den Tiergarten zuvor mehr als 50 Jahre lang betrieben, das Gelände war zuletzt jedoch stark vernachlässigt. Insgesamt acht Saisons sind seitdem vergangen, wobei dies in diesem Jahr nicht ganz korrekt ist. Denn für alle Tiergarten-Fans gibt es noch eine Zugabe. „Erstmals öffnen wir Anfang Dezember noch einmal für drei Tage“, verraten die Betreiber. Das Wochenende vom 1. bis 3. Dezember gibt es also noch einmal die Möglichkeit, Ziegen, Schafe, Esel und Co. zu besuchen. Und das sogar in einem ganz besonderen Ambiente. Denn: „Wir öffnen an diesen Tagen von 16 bis 22 Uhr“, sagt Enrico Schulz. Somit haben die Tiergarten-Besucher die Möglichkeit, die Abendstimmung vor Ort zu erleben und die Frage zu klären, wie es eigentlich im Dunkeln in Birgits Tiergarten aussieht. Und auch für die Verpflegung wird an diesem ersten Adventswochenende gesorgt sein.
Im Anschluss an dieses Highlight geht die Saison 2023 für Birgit Philipps, Enrico Schulz und das gesamte Team dann wirklich zu Ende. Zumindest, was die Besucher angeht, die durch den Park schlendern und sich die vielen Tiere ansehen. Denn hinter den Kulissen geht es auch dann noch weiter, Tag für Tag. Und bis dann Anfang März erneut die Tore öffnen, gibt es im Tiergarten allerhand zu tun.