Immer alles für den SV Leybucht geben
Schnell und torgefährlich. Mit ihrem linken Fuß hat Maike Ackermann vom SV Leybucht schon so manchen Gegner überrascht. Foto: KURIER-Sport
Leybuchtpolder Zu Hause vor dem Fernseher Fußball zu schauen, kann für Maike Ackermann zur Qual werden. Denn schnell juckt es in den Füßen, will sie am liebsten selbst auf dem Platz stehen. Da wird sich die 25-Jährige nun aber erst einmal wirklich gedulden müssen, denn auch die Mannschaften der Frauen-Bezirksliga wurden jetzt vorzeitig in die Winterpause geschickt. Als Kapitänin und fleißige Torschützin kämpft Maike Ackermann hier mit ihren Mannschaftskameradinnen vom SV Leybucht um eine gute Platzierung. „Wir wollen nach dem Aufstieg im zweiten Jahr nach einem personellen Umbruch eine gute, sichere Saison spielen. Vielleicht können wir in Zukunft ein bisschen weiter oben mitmischen. Das Potenzial dazu bietet der Verein“, sagt die engagierte Führungsspielerin, deren Vereinsliebe sogar unter die Haut geht und deren Urlaubsplanung stets einem genauen Muster folgt.
Als junges Mädchen hat die gebürtige Jennelterin einen kurzen Ausflug zum Karate gewagt. Aber eigentlich schon immer gehört ihr Herz dem Fußball. Damit treten sie, ihre ältere Schwester Imke sowie ihr vier Jahre jüngerer Bruder Jann Eike, der für die FT Groß Midlum spielt, in die Fußstapfen ihres Großvaters Georg Ackermann, der noch in den großen Zeiten des FC Pilsum auf dem Platz stand. Als in der Grundschule nach fußballbegeisterten Kindern gefragt wurde, legte Maike Ackermann zunächst beim RSV Visquard los. Zügig ging es darauf zum SV Jennelt/Uttum und darauf ab der C-Jugend zum JFV Krummhörn. „Bis ich 16 Jahre alt wurde, habe ich immer mit den Jungs gespielt. Dann hat Iris Gosselaar, die mit meinen Eltern gut befreundet ist, bei mir angefragt und ich bin zum SV Leybucht gewechselt. Der war für mich mit meinem Mofa-Führerschein damals gleich gut zu erreichen“, erzählt Maike Ackermann. Im Sommer steht ihr zehnjähriges Vereinsjubiläum an und das in besonders enger Verbindung.
Nummer elf auf der Haut
„Beim SV Leybucht habe ich viele gute Freunde gefunden. Wir unternehmen viel zusammen“, fühlt sich die heute in Berumerfehn lebende, leidenschaftliche Fußballerin im Polderpark pudelwohl. Der torgefährliche Linksfuß war durchaus gefragt. Nach ihrem hartnäckigen Nein haben höherklassige Vereine aus Ostfriesland aber aufgegeben. Der eher stille Typ spricht auf dem Platz eine deutliche Sprache: Mit 16 beziehungsweise 15 Toren hatten Maike Ackermann und ihre Mitspielerin Irina Richter im Vorjahr großen Anteil am Klassenerhalt der Leybuchterinnen. In der laufenden Serie stehen für die Kapitänin bereits 13 Treffer aus nur zehn Spielen zu Buche, davon gleich fünf gegen das Schlusslicht SV Brake. Der neue Trainer Alwin Steller hat sie weiter nach vorn gezogen zu einem Sturmduo mit Irina Richter. „Wir kennen uns schon seit dem Kindergarten. Wie viele Treffer ich erziele, zähle ich nicht. Genauso gern bereite ich auch Tore vor“, zeigt Maike Ackermann sich durchweg mannschaftsdienlich für ihren Verein. Die Liebe zum SVL geht bei ihr unter die Haut: „Als Erinnerung an meine Zeit in Leybucht habe ich mir meine Trikotnummer auf den Knöchel tätowieren lassen“, sagt die gebürtige Krummhörnerin.
Mit Schwester in einer Elf
Auch ihre ältere Schwester Imke, die im rechten Mittelfeld spielt, hat sie nach deren Studiumsende vor zwei Jahren in den Polderpark gelotst: „Früher war sie immer mein Vorbild. Zusammen mit ihr in einer Mannschaft zu spielen, ist ganz normal.“ Den Spaß am Fußball steht für den Werder-Fan, der für Clemens Fritz schwärmte, an erster Stelle. Ihr sportlicher Ehrgeiz aber dokumentiert sich allein in der Freizeitgestaltung der Wirtschaftsfachwirtin, die in Aurich arbeitet: „Meinen Urlaub plane ich nach meinem Sport. Ich würde nie ein Spiel absagen“, betont Maike Ackermann. Nur eine Partie hat sie einmal verpasst, weil die Rückreise nicht wie gewünscht funktionierte.
So ist der SVL-Coach Alwin Steller im Jahr des personellen Umbruchs froh über seine einstimmig gewählte Kapitänin: „Maike ist seit Jahren eine absolute Führungsspielerin hat einen tollen Charakter, ist immer hilfsbereit und kümmert sich.“ Die Schusskraft und die Schnelligkeit der Nummer elf bekommen nach zwei Meisterschaften und einem Kreispokalsieg nun die Vereine in der Bezirksliga zu spüren. Und da geht in den Augen von Maike Ackermann auch in Zukunft etwas für ihren SV Leybucht angesichts des traditionell starken Talentschuppens in der zweiten Mannschaft und bei den B-Juniorinnen. bup