Norden Wer im Sommer in Norddeich einen Strandkorb haben möchte, muss schnell sein. Und schnell sein bedeutet in diesem Fall, dass bereits Wochen vor dem Urlaubs- oder Ausflugsbeginn online einer der begehrten Körbe gebucht werden muss. Wer sein Glück bei der Strandkorbvermietung in Norddeich versucht, bekam zuletzt immer öfter nur einen sprichwörtlichen Korb – alle seien bereits vermietet und besetzt. Die Lösung: Der Tourismus-Service Norden-Norddeich schafft die saisonale Vermietung von Körben ab.
Keine Saisonvermietung
Wer bisher für das ganze Jahr einen Strandkorb gemietet hatte, wurde schriftlich über den Wegfall des Modells informiert. Nutzer seien in erster Linie Ferienwohnungsbesitzer. Wenn die Mieter ihre Strandkörbe nicht benutzen, stehen diese vergittert und ungenutzt am Strand.
Sehr zum Frust der Tagesgäste, die keinen Korb bekommen können. „Manchmal stehen die Gäste an der Strandkorbvermietung Schlange, nur um von uns wieder weggeschickt zu werden“, so die Pressesprecherin des Tourismus-Service, Inga Graber. Durch vorherige Online-Buchungen können vor Ort an manchen Tagen nur eine Handvoll Körbe angeboten werden, obwohl deutlich mehr Bedarf ist.
Mehr Körbe nicht sinnvoll
„Mehr Strandkörbe sind dabei keine sinnvolle Lösung“, so Graber. Denn in der Nebensaison würden bereits jetzt viele Körbe leer stehen und auch der nutzbare Strandbereich würde durch die benötigte Mehrzahl an Körben stark eingeschränkt werden. Denn die Besucher wollen auch direkt auf dem Sand liegen können oder Flächen haben, um mit Kindern zu spielen.
Zusammen mit dem Wegfall der Saison-Vermietung sollen auch die Vergitterungen abgeschafft werden. „Somit stehen dann die Körbe grundsätzlich offen da“, bestätigt Graber im KURIER-Gespräch. Das bedeutet jedoch nicht, dass die gratis verwendet werden können. Aktuell arbeite der Tourismus-Service an einem umsetzbaren und einfachen Zahlungssystem, das zum Beispiel über QR-Codes, mit dem Smartphone scannbar, funktionieren könne. Auch die Anstellung von Kontrolleuren sei in dem Zusammenhang im Gespräch.
Profitgier vermutet
Eine Strandkorbmieterin äußerte die Vermutung, dass es hauptsächlich um Geld und nicht um Service geht. Die saisonale Miete beträgt derzeit 490 Euro, während der wöchentliche Mietpreis bei 60 Euro liegt. Das bedeutet, dass nach etwas mehr als zwei Monaten bei voller Auslastung genauso viel verdient werden kann wie zuvor in fünf Monaten. Der Tourismus-Service kritisiert das Verhalten der Vermieter. Denn einige werben damit, dass sie die Körbe zusammen mit einer Ferienwohnung vermieten. „Damit verstoßen sie gegen die Nutzervereinbarungen“, sagt Graber.