Krippenspiel: Stern über Bethlehem... oder Berumerfehn

Von Hanna Kühn

Mit viel Begeisterung und Ehrgeiz haben die Kinder das Stück einstudiert und wollen es an Heiligabend präsentieren

Großheide Die Aufregung steigt, der Text wird noch ein letztes Mal durchgegangen, die Kostüme kontrolliert und die Technik getestet. Die Kinder der Jungschar Berumerfehn fiebern ihrem großen Auftritt im ersten Gottesdienst an Heiligabend entgegen. Wochenlang haben sie immer sonnabends für diesen großen Tag geprobt – jetzt ist er da.

Alle Jahre wieder – mit wechselnden Themen

Seit vielen Jahren hat sich diese Tradition in der Kirchengemeinde eingebürgert. Dabei wechseln sich die Jungscharteilnehmer mit den Mädchen und Jungen des Kindergottesdienstes und des Teenkreises für die Aufführung ab. Die aufgeführten Stücke stammen dabei oft aus der Feder von Mitarbeitern aus den eigenen Reihen.

Und so bekommen die Gottesdienstbesucher immer ganz unterschiedliche Stücke zu sehen: mal das klassische Krippenspiel, mal modern mit Bezug zum Bitcoin und in diesem Jahr zum Teil in plattdeutscher Sprache mit Bezug zur Dorfgeschichte. So wird die Geburt Jesu mal eben in das Jahr 1831 datiert, als im Fehngebiet noch Moor abgebaut und dieser mithilfe des Torfkahns Selika nach Norden transportiert wurde. Maria und Josef sind auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit und fragen selbstverständlich im Kompaniehaus an. Die Hirten auf dem Feld werden durch Arbeiter der Fehngesellschaft ersetzt, die natürlich Plattdeutsch sprechen. Daher sind Teile des diesjährigen Stücks auch in plattdeutscher Sprache formuliert.

„Der Gedanke, sich in die Zeit des Torfabbaus hineinzuversetzen, kam, als die Selika zum Renovieren gebracht wurde“, erklärt Birgit de Vries. Um die Menschen darüber hinaus für den Erhalt der plattdeutschen Sprache zu sensibilisieren, sollte diese auch zum Einsatz kommen, erklärt sie weiter. Die plattdeutschen Zeilen hat Johann Rabenstein aus Großheide übersetzt. Und so kommt es, dass der Wirt des Kompaniehauses auf Josefs Anfrage antwortet: „Wi hebben noch ´n ollen Schüür. Daar sünd woll uns Deren unnerbrocht, man wenn wi d´all ´n bietje an d´Sied schuven, denn is d´r seker noch ´n Stee för jo.“

Ob nun Bethlehem oder Berumerfehn, am Ende kommt es den Kindern der Jungschar auf die Weihnachtsbotschaft an: Jesus wird geboren.

Vorführung beginnt heute um 15 Uhr

Das Stück wird an Heiligabend um 15 Uhr im Gottesdienst in der Berumerfehner Kirche aufgeführt.