Landvolk übt Kritik am Nabu
Rudolf Bleeker, Kreisgeschäftsführer des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Ostfriesland
Leer “Der Nabu spielt auf Zeit“, dessen ist sich Rudolf Bleeker, Kreisgeschäftsführer des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Ostfriesland, sicher. Bis Ende September müssen die Heckrinder- und Konikherden von den Ausgleichsflächen der Stadt Leer in Nüttermoor und Coldam verschwunden sein, das hat der Landkreis Leer angeordnet (der KURIER berichtete). Passiert sei seitdem allerdings zu wenig, so Bleeker.
Anstatt diese anordnung rechtzeitig umzusetzen, würde der Nabu die seit Mai bekannten Vorwürfe weiterhin bestreiten, dazu Stellungnahmen verfassen und sogar Klagen gegen die Verfügungen des Landkreises erheben. Bleeker: „Es ist reichlich Zeit gewesen, den gesetzlichen Anforderungen an eine ordnungsgemäße Tierhaltung nachzukommen,“ auch ohne Massentötungen.
Seitdem seien allerdings erst fünf Bullen aus der Herde entnommen worden. Weil die restlichen Bullen nicht von den weiblichen Tieren getrennt worden seien, würden die Herden sich unkontrolliert vermehren. Bleeker: „Ein Ende dieser unhaltbaren Zustände ist nicht in Sicht.“
Was Bleeker besonders erstaune, sei das vermeintlich fehlende Unrechtsbewusstsein der Nabu-Spitze in Hannover. „Schuld sind immer die anderen: Böswillige Mitbewerber, ausgeschiedene oder erkrankte Mitarbeiter, übereifrige Bürokraten und eine einseitige Presse haben sich aus der Sicht des Nabu verschworen, das Projekt zur Strecke zu bringen.“ Dabei habe es warnende Stimmen aus Reihen des ostfriesischen Nabu gegebenen, die allerdings nicht gehört worden seien.
Das Beweidungsprojekt habe aufgrund der dort herrschenden Wasser- und Bodenverhältnisse ohnehin nie funktiert, so Bleeker weiter. Inzwischen sei es aus dem Ruder gelaufen und müsse schnellstens beendet werden, wenn sich die Bilder aus dem Frühjahr nicht wiederholen sollen.
Bleeker betont: „Es geht um praktikable Lösungen, um mit Rindern lokal ansässiger Landwirte eine saisonal begrenzte Sommerweidehaltung ab dem kommenden Frühjahr zu ermöglichen. tob