Lena Knippelmeyer spielt um WM-Bronze
Spannende WM in Dubai. Bis in das Schlussviertel hinein bot Deutschland dem Favoriten China die Stirn. Jetzt kämpft Lena Knippelmeyer um die Bronzemedaille. Foto: Steffi Wunderl
Dubai Ihre zweite Medaille bei einem großen internationalen Turnier ist jetzt erneut zum Greifen nahe: Mit der deutschen Frauennationalmannschaft spielt die Marienhaferin Lena Knippelmeyer bei den Weltmeisterschaften in Dubai um Bronze. Nach dem 64:50 im Viertelfinale gegen Australien am Sonnabend unterlagen die deutschen Rollstuhlbasketballerinnen gestern in einem spannenden Halbfinale mit 45:49 gegen China. Damit werden sie am Dienstag im kleinen Finale auf die USA treffen. Im zweiten Halbfinale besiegte der Titelverteidiger Niederlande die US-Amerikanerinnen mit 72:65 und bekommt es so einmal mehr im Endspiel mit China zu tun.
Gleich bei ihrem ersten großen Auftritt im Nationaltrikot hatte Lena Knippelmeyer bei der EM 2019 in Rotterdam mit dem dritten Platz und somit Bronze geglänzt. Darauf folgten für die 33-jährige Ostfriesin zwei vierte Plätze bei den Paralympics 2021 in Tokio und ihren zweiten Europameisterschaften 2021 in Madrid. Auch ihre erste WM-Teilnahme wird der Brookmerlanderin mit der starken deutschen Auswahl einen Spitzenplatz bringen. Diesmal soll jedoch wieder der Platz auf dem Treppchen her.
Nach dem am Ende deutlichen Erfolg im Viertelfinale gegen die Australierinnen, dem fünften WM-Sieg des Vorrundenzweiten Deutschland in Dubai in Folge, war die Begeisterung groß: „Wir sind unglaublich stark gestartet. Das war eine ausgezeichnete erste Halbzeit“, freute sich Lena Knippelmeyer mit ihren Mannschaftskameradinnen. Angeführt von Mareike Miller (ingesamt 29 Punkte) und Katharina Lang (17) setzte sich die Auswahl von Bundestrainer Dirk Paßiwan, der nach dem erfolgreich gemeisterten letzten Gruppenspiel am Freitag gegen Japan bei der völlig anderen Aufgabe im Viertelfinale vor allem auf seine Top-Fünf setzte, prompt beeindruckend mit 21:2 im ersten Viertel ab. Zur Halbzeit hieß es 31:19. „Dann gab es leider einen kleinen Einbruch“, so die Marienhaferin. Die Australierinnen um die starke Amber Merritt (28) kamen über 35:45 noch bis auf 42:45 zu Beginn des Schlussviertels heran. Zur Wende kam es aber nicht: „Davon haben wir uns nicht verunsichern lassen, sondern unsere Linie konsequent zu Ende gespielt. Das war schon sehr aufregend“, erlebte Lena Knippelmeyer einen erfolgreichen Endspurt. Damit war das erste WM-Ziel Halbfinale erreicht. Doch dort wurde es noch spannender.
China hatte sich nur mit 60:52 im Viertelfinale gegen die Japanerinnen behauptet. Im Halbfinale gestern am späten Nachmittag lieferte sich Deutschland eine enge Partie. Über 10:13 und 19:19 zur Halbzeit blieb der WM-Krimi lange ausgeglichen. Nach dem 32:33 mussten die deutschen Frauen nach einem 38:39 in den letzten fünf Minuten aber abreißen lassen. China zeigte sich treffsicherer und lag 47:38 vorn. Bis auf 43:47 kam Deutschland heran. Der Ausgleich gelang in den letzten zwei Minuten nicht mehr. Eine Medaille soll jetzt indes wieder her. bup