Lennart Thy in neuer Rolle im Oberhaus

Zwolle Zwolle, diese idyllische Stadt in der Nähe des IJsselmeeres, ist für Lennart Thy eine Wohlfühloase. Zum zweiten Mal in seiner fast sechsjährigen Zeit in den Niederlanden legt sich der Fußballprofi aus Norden für das Aushängeschild PEC ins Zeug und hat den Verein nach einem Jahr der Zweitklassigkeit als Liga-Torschützenkönig zurück in die Ehrendivision geschossen. „Für uns steht jetzt natürlich der Klassenerhalt an erster Stelle“, betont der 31-jährige Führungsspieler. Da will Thy mit Zwolle heute im Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten NEC Nijmegen einen weiteren Schritt in die richtige Richtung machen. Vorher aber stand ein anderer Feiertag an.

Der „Sinterklaas“ genießt in den Niederlanden hohen Stellenwert, entsprechend dem Weihnachtsmann in Deutschland. So saßen auch Thy und seine niederländische Lebensgefährtin mit ihrem dreieinhalbjährigen Sohn und der fast zwei Jahren alten Tochter gemütlich im Familienkreis zusammen und packten Geschenke aus. „Wir haben das Glück, dass an Heiligabend die zweite Bescherung folgt“, erzählt der Ostfriese, der die Nähe zu seiner Heimat in Norden und Bremen genießt. Vor dem Besuch an den Festtagen aber stehen noch zwei sportliche Aufgaben an.

Heute zählt nur ein Heimsieg. Denn: „In der Ehrendivision liegt in der unteren Tabellenhälfte alles dicht zusammen. Diesmal ist es schlimmer als sonst“, sagt Thy. Den Tabellenneunten Zwolle mit 17 Punkten trennen aktuell nur vier Zähler von der Relegation. Zum Jahresfinale geht es am 17. Dezember zum abgestürzten Meister Ajax Amsterdam (6.). „Für den Verein ist der Klassenerhalt aus finanzieller Sicht sehr wichtig“, weiß Thy. „Je früher, desto besser für uns“, will er jeglichem Nervenkitzel aus dem Weg gehen. Von seiner Rolle als Mittelstürmer hat ihn der neue PEC-Trainer Johnny Jansen zurück ins offensive Mittelfeld beordert: „Ich bin jetzt mit meiner Laufstärke und den tiefen Läufen auf der Zehner-Position unterwegs. Das liegt mir, was ich anfangs nicht gedacht hätte.“

Toreschießen und Vorlagen geben, sind seine persönlichen Ziele. Beim 5:0 gegen Schlusslicht Volendam markierte er sein viertes Tor in zwölf Spielen der laufenden Serie in der Ehrendivision, wo er zwei Partien verletzt beziehungsweise erkrankt verpasste. Bis zum Sommer läuft sein Vertrag. Wie gesagt: „Ich fühle mich in Zwolle sehr wohl.“ Er müsse keine Transfers mehr machen. „In meinem Alter sehe ich das entspannt. Wenn es passt, passt es.“ bup