Lüttenweihnachten: Wie Tomtes Hof den Tieren ein Fest beschert
Weihnachten ist nicht nur für Menschen: Auf Tomtes Hof feierten einige Familien deshalb die „Lüttenweihnachten“ für die Tiere.
Norden Heute ist es endlich so weit: Der Heilige Abend ist da. Die meisten Menschen können sich auf eine besinnliche Zeit mit der Familie, leckeres Essen und auch auf das ein oder andere Geschenk unter dem Tannenbaum freuen. Aber das Weihnachtsfest ist nicht nur ein Fest für die Menschen. Das denken sich zumindest die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Tomtes Hof, die seit einigen Jahren die „Lüttenweihnachten“ für ihre Tiere veranstalten.
Ein Fest für die Tiere
Die „Lüttenweihnachten“ ist ein norddeutscher Brauch, bei dem es darum geht, den Tieren ein eigenes Weihnachtsfest auszurichten. Der deutsche Autor Hans Fallada erzählt in seinem gleichnamigen Buch „Lüttenweihnachten“ eine Geschichte über diesen besagten Brauch. Und mit der Geschichte begann auch das Fest auf Tomtes Hof am vergangenen Freitag. Kinder und Eltern machten es sich in einer kleinen Runde auf Heuballen gemütlich, immer mal wieder schaute auch ein Huhn vorbei und schlängelte sich zwischen die Runde hindurch. Karo, eine Mitarbeiterin auf Tomtes Hof, erzählte den Familien, wie sich einst drei Bauernkinder auf den Weg machten, um einen Tannenbaum für den Stall ihrer Tiere zu stehlen. Einen kleinen Baum sollte es für die Tiere auf Tomtes Hof auch geben, jedoch keinen gestohlenen.
Auf dem Sandplatz in einer der Hofscheunen stellten die Kinder einen „Weihnachtsbaum“ für die Hühner und Gänse auf. Zuvor schmückten sie diesen nicht nur mit einer funkelnden Lichterkette, sondern auch mit selbst gebasteltem Baumschmuck aus Möhren und Gurken. Das Gemüse mögen die Vögel nämlich besonders gern. Und auch die anderen tierischen Bewohner des Hofes sollten nicht leer ausgehen. So packten die Jungen und Mädchen kleine und auch große Pakete mit zahlreichen Leckereien für die Schafe, Ziegen, Esel, Pferde, Schweine, Kaninchen und Meerschweinchen.
Nachdem Brötchen und Brote in kleine Stücke geteilt, Gemüse und Käse geschnitten und alles in Pakete verpackt wurde, machten sich die Familien gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen Karo und Franka auf den Weg, um zuerst den Schafen und Ziegen eine Freude zu machen.
Kuschelzeit und Festessen
Gespannt nahmen die Kinder und Erwachsenen auf den Bänken im Schafsgehege Platz, nachdem sie zu der üblichen Tiernahrung auch Brötchen und Brot in den Futtertrögen der flauschigen Vierbeiner verteilt hatten. Sobald die Schafe gegessen hatten, war nämlich Kuschelzeit. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Schafe auf ihre menschlichen Besucher zukamen und von ihnen gestreichelt und gekrault werden wollten. Diese besondere Erfahrung ließ nicht nur die Herzen der Kinder höherschlagen.
Als Nächstes waren die fünf Husumer Protestschweine an der Reihe. Ausgestattet mit Eimern und Kartons voller Obst und Gemüse und fünf großen Stücken Gouda ging es durch den kalten Wind zum Gehege, in dem die Schweine in der Erde graben oder sich, wenn es warm wird, sogar im Wasser abkühlen können. Mit lautem Schmatzen und Grunzen zeigten die Tiere, wie sehr sie sich über das Festtagsessen freuen. Später ging es dann noch mal zurück in die windgeschützte Scheune, in der die fünf Esel Josie, Josephine, Sam, Keiju und Elliot die Kinder schon mit lautem „Ih-Ah“ erwarteten. Neben den gepackten Kartons mit Heu, Möhren und Steckrüben durfte jedes Kind zwei ganze Möhren an die fünf Esel verfüttern. Dazu stellten sich die Esel in eine Reihe auf und warteten geduldig auf die Kinder, die der Reihe nach die Karotten mit viel Ruhe und Vorsicht an die Tiere verfütterten.
Und auch die kleinen Tiere des Hofes wurden bei „Lüttenweihnachten“ nicht vergessen: So bekamen die Kaninchen und Meerschweinen kleine Pakete, gebastelt aus leeren Toilettenpapierrollen und gefüllt mit Heu und Erbsenflocken.
Als alle Tiere mit besonderen Leckereien gefüttert wurden, war das diesjährige „Lüttenweihnachten“ auf Tomtes Hof auch schon wieder vorbei. Sicher ist aber: Das Fest machte nicht nur die Tiere glücklich, sondern ganz bestimmt auch die Kinder und ihre Familien.