Mehr als nur Gesang: Warum man beim Norder Männerchor dabei sein sollte

Von Lena Rosen

Der Norder Männergesangverein trat auf dem diesjährigen Weinfest auf.

Norden Seit mittlerweile 167 Jahren gibt es den Norder Männergesangverein. Damit zählt er zu den ältesten Gesangvereinen des Ostfriesischen Chorverbandes und darüber hinaus. Damit das auch zukünftig so bleibt, ist der Sängerkreis auf neue Mitglieder angewiesen.

Spaß am Singen und der Gemeinschaft

Aktuell setzt sich der Männerchor aus 28 aktiven Sängern zusammen. Erst am vergangenen Wochenende ist der gemeinnützige Verein beim Norder Sommerfest aufgetreten. Werner Rentschler, erster Vorsitzender des Vereins, beobachte bei diesen Veranstaltungen häufig, dass Männer im Publikum laut mitsingen würden und „richtig dabei strahlen“. Diese würde er auch nach den Auftritten ansprechen. „Dann bekomme ich aber ganz oft die gleiche Antwort.“ Nämlich die, dass man ja eigentlich nicht singen könne. Wenigstens nicht gut genug, um einen Männerchor beizutreten. Das sei aber gar nicht wichtig. „Wir sind alle Laien. Ich glaube, keiner von uns hat eine Gesangsausbildung“, erzählt der erste Vorsitzende. „Egal ob man nur unter der Dusche oder im Auto singt, jeder, der Spaß am Singen und am gemeinschaftlichen Beisammensein hat, ist bei uns willkommen.“

Immer mittwochs trifft sich der Sängerkreis zur offenen Chorprobe in der Schule am Moortief. Die Übungsabende gehen von 19 bis 21 Uhr. In der ersten Stunde wird gemeinsam gesungen und für Auftritte geübt. Dann gibt es eine halbstündige Pause, ehe zum Abschluss erneut eine halbe Stunde gesungen und geprobt wird. „Jeder der Lust hat, kann vorbeikommen. Wenn es einem gefällt, dann kommt man wieder und wenn nicht, ist das auch okay“, betont Rentschler. Bislang seien aber alle Männer, die die Chorprobe besucht haben, auch wiedergekommen, erzählt Walter Oldewurtel, der seit rund 40 Jahren selbst aktiver Sänger des Männerchors ist.

Keine Mitgliederverluste durch die Pandemie

Dass der Männergesangverein eine richtige Gemeinschaft ist, zeigte sich auch während Pandemie. Die Chorproben fanden nämlich trotz Lockdown weiterhin statt. Allerdings online über einen Videochat. „Das hat unsere Chorleiterin Natalia Schilref in die Hand genommen“, erzählt Rentschler. Dadurch habe der Chor keine Mitglieder verloren und nach der Pandemie konnte wie gewohnt weitergemacht werden.

Aktuell laufen schon die Vorbereitungen für das traditionelle Weihnachtskonzert in der Ludgerus-Kirche. Und auch andere Konzerte sind noch für dieses Jahr geplant. Wer also Lust hat, Teil des Chors zu werden, soll laut Werner Rentschler „einfach mal vorbeikommen und mitmachen“.