Neue Fotos: Die Disney Treasure hat Eemshaven erreicht

Von Stefan Bergmann

Trotz der Krise wird auf der Meyer Werft weitergebaut. Nun ist das nächste Kreuzfahrtschiff fertig. Vor der Auslieferung muss der Ozeanriese noch ein übliches Manöver meistern.

Bunt und laut: Das nächste Kreuzfahrtschiff verlässt am Mittwoch die Meyer Werft und ist auf der Ems unterwegs zur Nordsee.

Papenburg Das neu gebaute Kreuzfahrtschiff der Papenburger Meyer Werft, die „Disney Treasure“, war am Mittwoch auf dem Weg Richtung Nordsee. Inzwischen ist sie in Eemshaven angekommen.Die Werft hatte Mittwochfrüh mit der Schleppfahrt des rund 340 Meter langen Ozeanriesen über die etwa 40 Kilometer lange Passage auf der Ems von Papenburg Richtung Emden begonnen. Am Mittag passierte das Kreuzfahrtschiff die Dockschleuse an der Werft. Dabei gab es ein Feuerwerk. Zahlreiche Schaulustige verfolgten die Fahrt. Auf der schmalen Ems wird das Schiff von Schleppern rückwärts gezogen, wie es sich für die Überführungen von der Meyer Werft zum Meer bewährt hat. Die Werft selbst machte zu dem Manöver zunächst keine Angaben.

Die Ems wurde aufgestaut

Nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes wurde für die Überführung des Schiffes das Emssperrwerk bei Gandersum vollständig geschlossen, um den Fluss aufzustauen. Naturschützer kritisieren den Aufstau der Ems für solche Schiffsüberführungen. Sie klagen über Schäden an der Natur.

Ozeanriese bietet Platz für rund 4000 Passagiere

Die „Disney Treasure“, die im Frühjahr vergangenen Jahres in Papenburg auf Kiel gelegt wurde, hat nach Angaben der Werft und der US-Reederei Disney Cruise Line mehr als 1240 Kabinen und bietet Platz für rund 4000 Passagiere. Das neue Schiff verfügt wie das 2022 abgelieferte Schwesterschiff „Disney Wish“ über einen Antrieb mit Flüssigerdgas (LNG).

Das Geld fließt, Meyer baut weiter

An der zuletzt in finanzielle Not geratenen Meyer Werft sind seit wenigen Tagen der Bund und das Land Niedersachsen beteiligt. Mit einem Rettungspaket übernahmen Bund und Land für 400 Millionen Euro zusammen rund 80 Prozent der Anteile an der Werft. Zudem gewähren sie dem Unternehmen Bürgschaften von jeweils rund einer Milliarde Euro, um Kredite von Banken abzusichern.