Millionen aus Berlin für Wasserstoff-Projekt aus Emden

Von Stefan Bergmann

Wirtschaftsminister Robert Habeck hat am Mittwoch im Borssumer Hammrich ein Millionengeschenk übergeben: Auf Einladung des Oldenburger Energieversorger überreichte er symbolisch Förderbescheide in Höhe von 380 Millionen Euro.

Einer Meinung: Habeck spricht mit Greenpeace-Demonstranten, die sich gegen die Gasförderung vor Borkum wenden.

Emden Das Geld verwendet die EWE für den Bau von Europas größter Wasserstofferzeugung. Der Oldenburger Energieversorger baut dort einen Elektrolyseur, der aus Wasser und Windstrom Wasserstoff herstellt. Der Bund beteiligt sich an den Baukosten in Höhe von 600 Millionen Euro mit einem kräftigen Zuschuss. „Jetzt wird gebaggert und gebuddelt“, sagte Habeck vor einer Schar von ausgewählten Ehrengästen. In der Region Ostfriesland gehe es um den Bau von Elektrolyseuren, um die Leitungen, um die Speicherung – „die gesamte Wertschöpfungskette findet hier statt.“ Dafür wolle er der Region danken, denn „hier findet die Zukunft statt“. Wir zeigen hier, dass wir nicht nur reden, sondern etwas erreichen.

Emden ist Teil der Sommerreise des Ministers, sie führte ihn bisher nach Osnabrück zum Bürgerdialog, nach Papenburg zur Meyer Werft, gestern nach Emden, heute früh ist er bei VW und danach bei Enercon. „Wie arbeiten regionale Unternehmen in der Krise?“, so der inoffizielle Titel der Reise.

Bei EWE ist von Krise keine Spur. Sie investiert rund 800 Millionen Euro in Wasserstoffprojekte im Nordwesten. „Dadurch wird die Region einem Zentrum der Wasserstoffwirtschaft“, so Dohler.

Der Unterschied zu bisherigen Projekten: Der Elektrolyseur in Emden ist kein Versuchsprojekt, sondern wird Wasserstoff in industriellem Maßstab herstellen und ins Netz einspeisen. Das wird übrigens von der Firma Gasunie gebaut. Auch sie war gestern vor Ort.