Moordorf: Mit der Kamera durch die Kanalisation
Keine HD-Qualität, aber alles Wichtige ist gut zu erkennen: Blick ins Kanalnetz unter Moordorf. Foto: privat
Moordorf Erste Maßnahmen zur digitalen Dokumentation des Niederschlagswasserkanalnetzes in Moordorf: Unterstützt vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) warf die Gemeinde Südbrookmerland einen Blick unter die Oberfläche. Dieses Projekt ist ein wichtiger Bestandteil der Zustandsbewertung des Kanalnetzes und dient der Vorbereitung des Generalentwässerungsplans (GEP).
Die Befahrung des Kanals verlief jedoch nicht ohne Herausforderungen. Michael Veh, Regionalleiter des OOWV im Landkreis Aurich, erklärte, dass die angeschlossenen Gräben noch nicht gereinigt worden waren, was dazu führte, dass ständig Wasser im System stand. Um die Videoaufnahmen zu ermöglichen, musste dieses Wasser mithilfe von Spülwagen umgepumpt werden. Weiterhin wurden sogenannte „Blasen“, die den Wasserfluss im Kanal blockieren, eingesetzt. Dennoch musste die Befahrung aufgrund der Witterung vorübergehend gestoppt werden, als starker Regen die Aufnahmen zunehmend unmöglich machte. Das nachlaufende Niederschlagswasser drang immer wieder in die freigelegten Bereiche ein.
Trotz dieser Schwierigkeiten konnten während der Maßnahme wertvolle Daten gesammelt werden. „Wir wollten den Zustand der Kanäle erfassen, Schäden dokumentieren und illegale Anschlüsse identifizieren“, erklärte Veh. Vor der Befahrung wurde das 12,5 Kilometer lange Kanalnetz gespült und von etwa 50 Kubikmetern Sand und Sediment befreit.
Der Generalentwässerungsplan wird eine Leistungsfähigkeitsberechnung des Kanalnetzes enthalten und dazu beitragen, die Kanalsysteme für zukünftige Regenereignisse zu optimieren. Dieser Plan soll keine sofortigen Änderungen am bestehenden Netz bewirken, sondern nachhaltig Verbesserungspotenziale aufzeigen.
In den kommenden Monaten sollen die Gräben und Rückhaltebecken schließlich ausgebaggert werden, um die ursprüngliche Leistungsfähigkeit des Systems wiederherzustellen. Nach einem ersten Regenereignis wird das Modell mit den tatsächlichen Messdaten abgeglichen, um die Effizienz des Systems zu prüfen.