Ein Wolf im Wald: Der Konflikt über den Umgang mit den Tieren in Ostfriesland verschärft sich immer mehr.
Ostfriesland Der Naturschutzbund (NABU) lehnt einen schnelleren Abschuss von Wölfen in Ostfriesland ab. Das sagt der Sprecher des NABU-Regionalverbandes Aurich, Jan Fuchs, auf KURIER-Anfrage.
„Abschuss klingt nach einer leichten Lösung, aber das ist sie nicht“, so Fuchs. Mit dem Abschuss von Wölfen verhindere man keine Angriffe auf Nutztiere. „Das schafft man nur, wenn man den Wolf insgesamt wieder ausrotte in Deutschland“, so der Sprecher. Im Gegenteil: jeder Abschuss bringe „Unruhe in ein Rudel“ und führe folglich zu vermehrten Rissen.
Die Jägerschaft und Schäfer hatten vor Ostern ein „wolfsfreies Ostfriesland“ gefordert und dazu den Abschuss von Wölfen ohne langwierige Genehmigungsprozesse“, „direkt am nächsten Tag“ nach einem Riss, wie sie sagten.
Der Naturschutzbund fordert stattdessen schnellere Behördenverfahren zur Bezuschussung von Wolfschutzmaßnahmen, beispielsweise geeigneten Zäunen. Erst, wenn ein Wolf einen Menschen anfalle, befürworte der NABU eine „Entnahme“.
Staatlich bestellte Wolfsberater gehen zu diesen Aussagen auf Distanz, wollen aber anonym bleiben. „Wie lange wird die Landbevölkerung den derzeitigen Umgang mit Wolf noch tolerieren?“, hieß es gestern gegenüber unser Zeitung, „irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem die Schäfer ihre gerissenen Schafe den Behörden vor die Tür legen“. Das Wolfsmanagement koste „richtig viel Geld“, über kurz oder lang werde es unweigerlich ein „Wolfsmanagement per Abschuss geben“, sagte einer der Wolfsberater dem KURIER.