„Niemand hat vor, eine Schule zu schließen“
Etwa 50 besorgte Bürger und Kinder versammelten sich im Norder Stadtrat. Sie bangen um den Erhalt der Grundschule an der Leybucht.
Florian Eiben (r.) nahm die Unterschriften entgegen.
Norden Normalerweise sitzt ein Dutzend Zuhörer im Foyer des Theaters der Norder Oberschule, wenn der Rat zur öffentlichen Sitzung lädt. Am Dienstagabend war dies anders. Rund 50 Engagierte hatten sich – zu den anderen Gästen – gesellt und fielen mit ihren gelben Warnwesten besonders auf. Der Grund ihres Auftretens fand sich auf der Tagesordnung zwar gar nicht wieder, dennoch wollten sie ihr Anliegen im Rat vorbringen: die mögliche Schulschließung der Grundschule An der Leybucht. Anwohnerinnen und Anwohner, Eltern und Kinder, wollten der Politik signalisieren, den Standort zu erhalten. In den vergangenen Wochen waren potenzielle Pläne publik geworden, nach denen die Grundschule, die nur rund 50 Schülerinnen und Schüler hat, geschlossen werden könnte.
Man wolle bereits jetzt gegen solche Gedankenspiele vorgehen, bevor es zu spät ist, hieß es aus der Bevölkerung. „Für Leybuchtpolder geht es um alles“, hörte man aus den Reihen. Daher wurden Unterschriften sowie verschiedene Stellungnahmen und Schriftstücke gesammelt und im Rahmen der Einwohnerfragestunde an Bürgermeister Florian Eiben übergeben. Der setzte ein klares Statement: „Niemand hat vor, eine Schule hier zu schließen.“ Alle fünf Grundschulstandorte im Stadtgebiet seien existenziell wichtig für Norden und deren Bürger. Die Schließung sei nur eines der sechs bis sieben Szenarien, die im Rahmen des allgemeinen Schulentwicklungsplans zur Möglichkeit stehen.
Das sind die Hintergründe: Bürger kämpfen um Erhalt der Grundschule.
Eiben zeigte während der Ratssitzung allerdings Verständnis: Die Unsicherheiten der Anwohner und vor allem der Eltern seien nachvollziehbar. Öfter betonte er, eine Schließung sei nicht geplant. Was allerdings passieren könnte, seien Änderungen der Einzugsgebiete. Doch die Stadt hätte „gerade gutes Geld“ und dieses „darf keine Rolle spielen“, wenn es um Neubauten oder Sanierungen von Schulen geht. Eiben ist zuversichtlich, eine gute Lösung für alle zu finden.