Noch fast 400 freie Ausbildungsplätze im Kreis Aurich

Vom Ausbildungsstart bis zum Gesellen dauert es nur 36 Monate. Foto: privat

Im Landkreis Aurich sind derzeit noch 397 unbesetzte Ausbildungsstellen verfügbar, darunter 67 im Baugewerbe. Das teilt die IG Bau Nordwest-Niedersachsen mit, die sich auf aktuelle Daten der Arbeitsagentur bezieht. Die Gewerkschaft betont, dass es noch nicht zu spät ist, sich für eine Berufsausbildung zu entscheiden. Jugendliche haben immer noch die Möglichkeit, bis weit in den Herbst hinein eine Ausbildung in vielen Unternehmen zu beginnen, indem sie die „Azubi-Ausfahrt“ nehmen, um ihre berufliche Laufbahn zu starten, wie Gabriele Knue erklärt.

Berufsausbildungen

für praktische Menschen

Die Bezirksvorsitzende der IG Bau Nordwest-Niedersachsen betont die Vorteile einer Berufsausbildung für praktisch orientierte Personen. Sie bezeichnet sie als den idealen Start in das Arbeitsleben, da man von Anfang an praktische Erfahrungen sammelt und bereits frühzeitig ein angemessenes Gehalt erhält. Ein Auszubildender im Baugewerbe beginnt beispielsweise mit einer Ausbildungsvergütung von 935 Euro pro Monat und verdient im dritten Ausbildungsjahr bereits 1495 Euro im Monat.

Knue hebt auch hervor, dass Ausbildungen im Kreis Aurich auf dem neuesten Stand der Technik sind und viele digitale Aspekte einschließen. Das Baugewerbe bietet zudem vielfältige technische Herausforderungen, von der Steuerung großer Baumaschinen bis zur Nutzung innovativer Baumaterialien.

Darüber hinaus betont die IG Bau Nordwest-Niedersachsen, dass Ausbildungen im Handwerk, in der Industrie und insbesondere im Bau „sichere Arbeitsplätze“ bieten, da im Landkreis Aurich kontinuierlich gebaut wird, sei es in Form von Straßen, Brücken, Gleisen oder vor allem Wohngebäuden. Die Klimaschutzsanierung von Gebäuden stellt ebenfalls ein großes Betätigungsfeld dar. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass eine Ausbildung im Baugewerbe die Möglichkeit einer eigenen Altersvorsorge bietet.

Ein weiterer wichtiger Punkt, den die IG Bau Nordwest-Niedersachsen hervorhebt, ist die „gute Perspektive“, die Ausbildungen bieten. Es besteht die Möglichkeit, die Karriereleiter schnell zu erklimmen, sei es durch den Erwerb eines Meisterbriefs, sowohl im Handwerk als auch in der Industrie, oder durch die Übernahme von Aufgaben als Bauleiter, der ganze Baustellen koordiniert.

Die IG Bau-Bezirksvorsitzende bedauert jedoch, dass immer noch 37 Prozent der insgesamt 1069 gemeldeten Ausbildungsplätze im Kreis Aurich für das laufende Ausbildungsjahr unbesetzt sind. Dies sei aus ihrer Sicht bedauerlich und schwer nachvollziehbar.