Norden feiert: Das Sommerfest 2025 in Bildern

Von Irmi Hartmann

Das Norder Stadtfest 2025 ist Geschichte – wir zeigen die spannendsten Momente, die besten Spiele und die fröhlichsten Gesichter in unserer Fotogalerie.

Die Kinder waren begeistert.

Norden Keine Chance! Alles sehen, alles verfolgen, überall dabei sein, zuhören, mitmachen, anfeuern, feiern, tanzen, singen – unmöglich! Das Norder Stadt- falsch Sommerfest 2025 ist Geschichte. Endlich... War es doch echt hart, seit Freitagabend auf den Beinen zu sein. Feiern bis Mitternacht und darüber hinaus. Und das war doch erst der Anfang!

Der Startschuss aber war schon gelungen – mal ein bisschen Regen zwischendurch, flugs wurde hier noch ein Pavillon aufgebaut, da Schutz geboten, es war wie ein Zeichen, was Norden an diesem Wochenende wollte: Spaß haben, sich treffen, gemütlich zusammensitzen, Shows zuschauen, Musik genießen.

Bilderliste: Die Fotos stammen von unseren Fotografen Ute Bruns und Johannes Müller:

Sommerfestspiele

Und - nicht zu vergessen: Stadt-, nein Sommerfestspiele 2025 erleben. Nein, der Vergleich zu früher sollte nicht fallen, auch wenn Moderatorin Nona Brodersen am Sonnabendvormittag gleich mal zu Beginn fragte, wer denn die alten Spiele noch in Erinnerung habe. Tatsächlich gab es sogar Teilnehmer, die seinerzeit schon aktiv waren. So wie Marieke. Die, kaum hatte sie den Aufruf zu neuen Spielen gelesen, „nach einem ersten Bier“, wie sie nach sechs Stunden Aktion auf dem Marktplatz gestand, ihre Mitstreiter zusammengesucht hatte. Und prompt als Team „Die fünf fabelhaften Fischbrötchen“ den Sieg davontrug. „Jetzt haben wir Blut geleckt“, versprach Marieke bei zustimmendem Nicken von Robert, Malte, Frank und Martina die Titelverteidigung für 2026. Dann wird sie es vermutlich erneut mit der „Norddeicher Krabbenmafia“ zu tun bekommen. Hier war es Dieter, der früher schon als „Urgermane“ an den Stadtfestspielen teilgenommen hatte, der zusammen mit Kumpel Dirk ein Team geformt hatte. So kam extra jugendliche Verstärkung aus Hamburg am frühen Sonnabendmorgen nach Norden. Der Lohn: Platz zwei vor den Tidofeldern, die im Finale einzig daran scheiterten, das gesuchte Lösungswort nicht zusammensetzen zu können. War allen fast egal – die zwölf Mannschaften betonten unisono, wie viel Spaß es ihnen gemacht habe. Bürgermeister Florian Eiben schlug sich für „Watt’ne Stadt“ wacker nicht nur bei der Kissenschlacht auf schmalem Untergrund, „Die Marsch macht’s“ überzeugte mit genialer – von den andern gern kopierter – Idee, wie man auf Schwebebalkenbreite am besten aneinander vorbeikommt, „Die wilden Hühner vom KSB“ glänzten mit fantasievoller Kopfbedeckung, und alle Teilnehmer, von der Danzkoppel bis zu den Wattführerinnen, den „Alten Weibern“ bis zur „Norder Tafel“ durch faires Miteinander. Das Siegerteam spendete schließlich sogar den Gutscheingewinn in Höhe von 150 Euro der Kulturbrennerei DoKa. Für die Zweit- und Drittplatzierten gab es ebenfalls Gutscheine über 100 und 50 Euro. Dass es hier und da auch echte Wunden „zu lecken“ gab, dass nicht alles gleich perfekt klappte, war allen, die mitgemacht hatten, total egal. Nicht nur die Teilnehmer, auch etliche Zuschauer bewiesen gute Ausdauer und feuerten fleißig an.

Stadtgeschehen

Nicht wenige, nein sehr viele Gäste ließen es allerdings ruhiger angehen. Ob morgens vor offiziellem Festbeginn um 11 Uhr, ob spät am Nachmittag auch nach einem Schauer – in allen Cafés und Lokalitäten waren freie Sitzplätze rar gesät. So bequem, den Künstlern auf diese Weise zuzuschauen und zuzuhören! Da gab es Abwechslung satt! Elias verwandelte täglich die Innenstadt in ein Meer aus Seifenblasen, Tanja Aeilts verzauberte nicht nur Kinderköpfe mit ihren Ballonkreationen. Akrobatik, Turnkunst der ganz besonderen Art lieferten alle, die an den Schauplätzen anzutreffen waren. Die „FeuerWer?“ zeigte Atemberaubendes am Norder Tor, auf dem Neuen Weg wurde am Tuch, auf der Schaukel und am Boden Beeindruckendes gezeigt. Immer gepaart mit Witz, fast immer waren die Zuschauer einbezogen, meist waren es die Kinder, die sich trauten, hier und da mit nach vorn zu kommen, mitzumachen und die jeweilige Show auf diese Weise noch ein wenig hautnäher zu erleben. Immer wieder blieb nicht wenigen im Publikum der Mund offenstehen bei wirklich tollen und äußerst anspruchsvollen Kunststücken. Früher ging man für sowas in den Zirkus – 2025 kommen die Künstler nicht zum ersten Mal direkt in die Innenstadt, um sich zu präsentieren.

Musik

Jeden Tag, jeden Abend, fast jede Nacht Musik aus allen Ecken der Stadt. Laut und leise, fetzig, ruhig, Jazz, Folklore, Pop, Rock, Musik zum Schunkeln und zum Tanzen, Feines, Leichtes, nachdenklich Stimmendes, Heimatliches - wer an diesem Wochenende nichts für sich Passendes gefunden hat, könnte schlicht zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen sein. Nicht nur die Bühnen auf dem Marktplatz und im Garten der Volkshochschule wurden bespielt – und zwar bis in die Nächte, auch in der Innenstadt war nahezu permanent Gelegenheit, Musik zu hören. Schade, dass mancher auch mit wenig Publikum oder allenfalls vorbeilaufenden Gästen zurechtkommen musste. Hat Norden doch zu wenig Einwohner?

Kindersommerfest

Kinder wollen schon früh am Tag raus, etwas erleben, unternehmen. Fast hätte man denken können, dass die Eröffnung des Kindersommerfestes um 11 Uhr am gestrigen Sonntag zu spät war. Zu dem Zeitpunkt hatten die ersten längst schon Waffeln probiert, klebrige Zuckerwatte im Mund, Popcorn in der Hand, die erste Wurst verspeist und vor allem sehnsüchtig darauf gewartet, dass die große Hüpfburg aufgeblasen wird. Pünktlich zur Eröffnung war alles bestens, alles fertig. „Wir sind Kinder einer Welt“ schmetterten die Kinder aus verschiedenen Kitas der Stadt von der Bühne im Garten der Kreisvolkshochschule (KVHS). Um dann endlich die Hüpfburg zu stürmen, kaum, dass Jugendbürgermeisterin Alina Paris, Bürgermeister Florian Eiben und Bundestagsabgeordneter Johann Saathoff den offiziellen Startschuss gegeben hatten.

„Regen ist abbestellt“, versprach Moderator Jörg Buß, tatsächlich waren es bei bedecktem Himmel fast perfekte Bedingungen. Rundum gab es Gelegenheit für Basteleien, zum Malen, Spielen, Kreieren. Tattoos auf den Arm und die Hand, schicke Motive für den Tag. Kickern beim Jugendhaus, Stockbrot backen mit den Pfadfindern – für manche war es gar nicht so leicht, sich zu entscheiden. Wohin zuerst?

Bei einer Hüpfburgpause vielleicht auf oder vor der großen Bühne tanzen? Angebote dazu gab es reichlich. Oder sich in der Bibliothek beim Flohmarkt ein paar Bücher sichern? Oder in den Räumen der KVHS mal ein Musikinstrument ausprobieren? Ob Akkordeon oder Querflöte, Geige oder Klarinette – nicht wenige Kinder trauten sich so erstmals, ein Instrument in die Hand zu nehmen.

Heimat

Johann Saathoff hatte vorsichtig beim Kinderfest gefragt – auf Platt versteht sich – ob jemand denn die Heimatsprache verstehe. Kinderhände hoben sich nicht wirklich – aber auf dem Neuen Weg gab es Gelegenheit, sich der Sprache einmal unverfänglich zu nähern... Nordens Plattdeutschbeauftragte Heike Müller-Feldmann und ihr Team von der Niederdeutschen Bühne animierten Einheimische und Gäste, es mit der Heimatsprache doch mal zu versuchen. Oder ihr zumindest zuzuhören – am Sonnabend hatten Hermanne Rosenboom und Edmund Seemann zweimal einen kurzen Sketch auf der Bühne im KVHS-Garten präsentiert. Schade, dass er so kurz war, das Lachen über Pyrenäen in Afrika und Kastanien statt Kastagnetten hatte doch gerade erst Fahrt aufgenommen...

Aber auch anderes Heimatliches gab es am Neuen Weg. Natürlich den stets belagerten Teewagen des Heimatvereins, aber auch die Möglichkeit, Snirtjebraa zu kosten, an Ständen heimatliche Produkte zu erwerben. Und mehr! Ob Käse oder Schmuck, Eierbecher, Spielzeug, Bücher, Lederwaren oder CDs – es war nicht die Masse an Flohmarktständen, aber doch gab es eine reichliche Auswahl.

Und wer hier nicht fündig wurde, hatte ja am Sonntag sogar noch die Möglichkeit, in den Geschäften der Stadt zu stöbern. Pünktlich um 12 Uhr mittags öffneten sich die Türen fast aller Läden, um Nordern und ihren Gästen ein in jeder Form abwechslungsreiches Wochenende zu ermöglichen. Norden hat gefeiert. Jetzt wäre Ausruhen angesagt statt Arbeit am Montag...