Norder besucht Schloss Bellevue
Heiko Schmelzle (l.) traf Frank-Walter Steinmeier.
Norden Heiko Schmelzle wurde im Oktober erneut in das 13-köpfige Bundespräsidium des BdV (Bund der Vertriebenen) gewählt. Zusammen mit dem BdV-Ehrenpräsident Dr. Bernd Fabritius, dem neu gewählten BdV-Präsidenten Stephan Meyer und den anderen Präsidiumsmitgliedern wurde er jüngst von Frank-Walter Steinmeier ins Schloss Bellevue zu einem Fachgespräch eingeladen.
Das Treffen diente dazu, dem Bundespräsidenten die Vielfältigkeit der Arbeit des BdV vorzustellen. Der Bundespräsident zeigte sich interessiert, da er familiäre Wurzeln nach Breslau in Schlesien (heutiges Polen) hat.
Schmelzle berichtete bei dieser Zusammenkunft von einer neuntägigen Reise im September, die der von ihm geführte BdV-Landesverband Niedersachsen nach Litauen unternommen hat. Diese Reise wurde von drei „Wolfskindern“ der Erlebnisgeneration und einem Filmteam der Deutschen Welle begleitet. Wolfskinder waren zumeist Waisenkinder aus Ostpreußen, die sich in den Wirren der Nachkriegszeit allein durchschlagen mussten und häufig zum Arbeiten oder zum Betteln nach Litauen gingen, weil im von der Roten Armee besetzten Teil Ostpreußens das Betteln verboten war.
Die Litauer haben das Wenige, was sie hatten, aus Nächstenliebe mit diesen Kindern geteilt. Dafür sind die Wolfskinder ihnen bis heute dankbar. Die 32-köpfige BdV-Reisegruppe nahm in Litauen darum auch an den Feierlichkeiten zum nationalen „Wolfskindergedenktag“ teil.
Heiko Schmelzle sagt, dass es für ihn eine große Ehre war, mit dem Bundespräsidenten über die Themen Flucht und Vertreibung zu sprechen. Steinmeier erinnerte sich auch an das vergangene Treffen im Ostfriesischen Teemuseum, wo Schmelzle als damaliger Bürgermeister von Norden ihn im Rahmen seines Antrittsbesuchs als frischgewählten Bundespräsidenten begrüßen durfte.