Norder Rosenmarkt zog die Massen in die Innenstadt

Von Irmi Hartmann

Norder Rosenmarkt zog die Massen in die Innenstadt

Viel Grün, viel Sonne, offene Geschäfte: Beste Voraussetzungen für einen gelungenen Rosenmarkt in der Innenstadt. Fotos: Johannes Müller

Norden Wann war noch mal der offizielle Beginn? 10 Uhr? 9 Uhr? Egal – schon früh am Morgen waren die ersten Besucher gestern auf dem Marktplatz vor der Ludgerikirche, um einzutauchen in die Welt der Rosen, der Pflanzen generell, der Farben und der Düfte. Brachten Frühaufsteher erstandene Grünpflanzen gleich mal nach Hause in den Schatten. Und um die Mittagszeit orderte mancher Standbetreiber schon Nachschub aus dem Vorrat.

Nach Ende der Coronazeit hatte es am Sonntag zeitweise den Anschein, als könnten die Leute jetzt nicht genug bekommen von solchen Veranstaltungen. Es gab manchen Stau in engeren Durchgängen, es kamen Einheimische, Gäste aus der näheren Umgebung, aber auch Touristen.

Rosen und Nicht-Rosen

Was gefragt war? Beileibe nicht nur die Pflanze, die der Veranstaltung ihren Namen gab – ja, klar, da waren Rosen zuhauf in allen Farben und Farbvariationen, aber auch Stauden, Gräser, kurz, alles was den Garten verschönern, verändern, bereichern könnte, war zu haben. Dazu allerlei drumherum. Wo hinein die Blumen pflanzen? Vielleicht in gute alte Behältnisse, die es ebenfalls zu erstehen gab, manche bereits fertig mit Blühendem bestückt? Dazu den Garten aufwerten mit Dekoartikeln verschiedenster Art? Die Auswahl war reichlich.

Und manchen hier und da fast ein wenig zu reichlich. Ja, es gab auch Stimmen hier und da, die kritisch anmerkten, dass es doch eher ein erweiterter Wochenmarkt sei, den man hier am Sonntag sehe. Mit so vielen Ständen, die doch mit dem Titel Rosenmarkt gar nichts zu tun hätten. Und auch die frühe Anfangszeit (offizieller Beginn war tatsächlich um 9 Uhr) gefiel nicht jedem, gerade Gottesdienstbesucher konnten sich nicht immer mit dem schon parallel laufenden Rosenmarktgeschehen anfreunden. Die Menge an Besuchern besonders am Vormittag und frühen Nachmittag sprach indes für die Veranstaltung.

Dreimal gießen

„Ich muss mindestens dreimal gießen“, sagte ein Standbetreiber angesichts der hohen Temperaturen gerade dort, wo Bäume keinen Schatten spendeten. Andere hatten ihre Pflanzen am Abend zuvor reichlich gewässert und wieder andere hofften, dass der Schlauch am eigenen Stand auch ja bis zum Hydranten reichen möge.

Längst nicht alle kamen, um einzukaufen. Viele flanierten am freien Sonntag einfach gern an den Ständen vorbei, auch um zu schauen, wen man treffen könnte. Zwischendurch eine Art Stadtrundfahrt mit der Rikscha – das Angebot wurde gern angenommen. Zudem konnte man sich auf diesem Weg die erstandenen Pflanzen ja auch nach Hause bringen lassen.

Wer sich mit Blumen eindecken wollte, ließ sich gern vor Ort beraten, und mancher testete zudem vor dem möglichen Einkauf. Schon mal Trommelstäbe als Pflanze gesehen? Die mit dem langen dünnen Stiel und dem gelben Köpfchen? Wie hart dieses Köpfchen ist, das wollten denn doch mehrere Gäste selbst wissen und drückten hier und da klammheimlich den gelben Miniball.

Ab mittags quoll so mancher Besucherstrom dann gen Innenstadt, suchte sich nicht wenige schattige Plätzchen vor den Cafés, hört in der Osterstraße und oben am Neuen Weg Musikern zu, auch die Drehorgel war im Einsatz.

Trotz der plötzlich sehr hohen Temperaturen war auch in den Läden Betrieb, genossen alle, die frei hatten, die Möglichkeit, einmal ungezwungen und ohne Zeitdruck durch die Geschäfte zu gehen. Und sich nebenbei von der Hitze draußen auf der Straße ein wenig abzukühlen.