Norderneyer Museum zeigt Kitsch und Kunst

Neue Sonderausstellung mit Exponaten und Souvenirs aus 200 Jahren im Bademuseum

Norderney Nur vier Wochen nach der jüngsten Eröffnung in der Galerie am Weststrand wurde jetzt eine neue Sonderausstellung mit dem Titel „Zwischen Kitsch und Kunst – zwei Jahrhunderte Souvenirs aus Norderney“ im Bademuseum eröffnet. Getreu dem Motto: Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung.

Um was aber geht es in der neuen Ausstellung, die Museumsleiter und Stadtarchivar Matthias Pausch mit Unterstützung von Elise Terfehr sowie Josefine Schipper akribisch ausgewählt und zusammengestellt hat. Mehr als 200 Exponate lassen sich bestaunen, die einen doch umfassenden Überblick über die Geschichte von Mitbringsel und Souvenirs von Reisen geben.

Ein Urlaub, ein schöner Ort, ein besonderer Moment mit der Familie oder Freunden – alles Dinge, an die man sich gerne erinnert. Doch diese Erinnerungen können mit der Zeit verblassen, geraten im hektischen Alltag vielleicht sogar in Vergessenheit. Bis man zufällig in der eigenen Wohnung auf ein bestimmtes Objekt stößt, das man genau dafür gekauft, gesammelt oder selbst gebastelt hat, damit dies doch nicht passiert: Das Souvenir. Man sieht es sich an, nimmt es vielleicht in die Hand und löst etwa bei einer kleinen Spieluhr die Melodie aus. Und für einen kurzen Augenblick ist man wieder dort, wo man dieses kleine Andenken gekauft hat. Vergessen ist für einen kurzen Augenblick alles andere. Es fallen einem kleinste Details wieder ein. Die leichte Meeresbrise, der Geschmack des Essens, der angenehme Geruch auf einem Markt. Die Gedanken daran zaubern ein leichtes Lächeln auf unsere Lippen.

Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob es ein besonders wertvolles oder kunstvolles gearbeitetes Objekt ist, ein massenhaft und sogar billig produziertes Stück Plastik oder ein Stein, den man am Wegesrand gefunden hat, ob Kitsch oder Kunst. Das Souvenir ist ein Gegenstand, in dem der besondere Augenblick, der Ort oder die Menschen, mit denen man zusammen war, mit der Erinnerung fest verbunden ist. In der Sonderausstellung „Zwischen Kitsch und Kunst. Zwei Jahrhunderte Souvenirs aus Norderney“ bekommt man einen Einblick in diese besondere Welt der Souvenirs am Beispiel Norderneys. Von kuriosen und skurrilen Andenken über kostbare Einzelstücke und Massenware zeigt das Museum des Nordseeheilbad Norderney Erinnerungsstücke, die fast bis in die Gründungszeit des Seebades Norderney zurückreichen. Mehr als 200 Ausstellungsstücke werden in der Sonderausstellung gezeigt, die neben anderen Aspekten auch einen Überblick über die Geschichte des Souvenirs gibt. Denn diese reicht weiter zurück, als man denkt – Reiseandenken sind keine Erfindung der Moderne.

Die Besucher erwartet unter anderem eine bunte Mischung aus Andenkenporzellan, Postkarten und Ansichten, kitschigen Handarbeiten, umfunktionierten Gebrauchsgegenständen sowie Spiele und austauschbare Massenware aus Plastik oder anderen billigen Materialien. Die Sonderausstellung ist noch bis einschließlich 24. September sonnabends und sonntags von 14 bis 17 Uhr sowie dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Montags ist geschlossen. Eintritt kostet sechs Euro. Schüler und Studenten zahlen vier beziehungsweise zwei Euro. Kinder bis acht Jahre erhalten freien Eintritt.