Brutale Tierquälerei in Leezdorf: Wer steckt hinter den grausamen Taten?
In Leezdorf ist eine Katze mit Löchern im Ohr zurückgekehrt. Dies soll nicht der einzige Fall dieser Art in der Vergangenheit gewesen sein. Die Tierschutzorganisation Peta bietet nun Geld für Hinweise.
Diese Löcher in den Ohren wurden bei einer Katze in Leezdorf entdeckt.
Leezdorf In Leezdorf laufen derzeit polizeiliche Ermittlungen wegen mehrerer Fälle mutmaßlicher Tierquälerei. Auch die Tierschutzorganisation Peta mischt sich ein: Sie bietet 500 Euro für Hinweise, die zur rechtskräftigen Verurteilung der Täter führen.
Ein rot getigerter Kater kehrte vergangene Woche mit auffälligen Verletzungen an den Ohren von seinem Freigang zurück. Die Ohrmuscheln des Tieres weisen kreisrunde Löcher von fast einem Zentimeter Durchmesser auf. Die Verletzungen müssen zwischen Mittwochabend, dem 26. Februar, 20 Uhr, und Donnerstagmittag, dem 27. Februar, 12:30 Uhr, entstanden sein.
Bereits Anfang Februar erlitt ein weiterer Kater im selben Gebiet ähnliche Verletzungen, und ein vergleichbarer Fall soll sich bereits im März des vergangenen Jahres ereignet haben. Diese Häufung lässt vermuten, dass es sich um einen Serientäter handeln könnte.
Die Polizei ermittelt wegen möglicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen im Bereich Ackerweg, Ovelgönner Weg oder der näheren Umgebung gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei Norden unter der Telefonnummer 04931/9210 zu melden.
Schwer zu schützen
Marcus Lomberg, Leiter des Hager Tierheims, ist erschüttert über die Geschehnisse in Leezdorf: „Es ist für uns als Tierschützer und aus tierschutzrechtlicher Sicht unfassbar, zu was Menschen fähig sind. Jeder dieser Fälle gehört angezeigt und muss verfolgt werden.“ Welche Motive die Täter haben, kann er sich nicht erschließen. Seine Vierbeiner zu schützen, erscheint ihm schwer. Freigängerkatzen seien immer gefährdet und es ergebe keinen Sinn, den Katzen ihrer Freiheit zu berauben und sie einzusperren.
Barbarisch
Auch der deutsche Tierschutzbund ist auf die Vorfälle in Leezdorf aufmerksam geworden. Die Verletzungen an den Katzen seien „barbarisch“. Niemand dürfe einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen und Leid zufügen, so Pressesprecherin Lea Schmitz des Tierschutzbundes. Sie empfiehlt, die Katzen nicht unbeobachtet nach draußen zu lassen und appelliert an alle Bewohner Leezdorfs, wachsam zu sein. Ein Motiv zu erkennen sei nur schwer möglich. Es könne sich dabei um Rache, Mordlust oder sexuelle Vorlieben handeln, andernfalls käme ein reiner Katzenhasser als Täter in Frage, so Schmitz.
PETA setzt Belohnung aus
Die Tierrechtsorganisation PETA setzt eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung des Täters oder der Täter führen, wie die Organisation mitteilt. Wer relevante Beobachtungen gemacht hat, kann sich (auch anonym) bei PETA unter der Telefonnummer 0711/8605910 oder per E-Mail (whistleblower@peta.de) melden.
„Da bereits mehrere Katzen Opfer von Angriffen geworden sind, könnte es sich um einen Serientäter handeln. Wer auch immer die Tiere so schwer misshandelt hat, muss schnellstmöglich gefunden werden, bevor noch weitere Tiere oder Menschen zu Schaden kommen“, so Lisa Redegeld, Fachreferentin für Whistleblower-Fälle bei PETA. „Es ist erschreckend, wie häufig derartige Übergriffe auf Katzen verübt werden. Fast täglich verzeichnen wir Fälle, bei denen die Vierbeiner mit Luftdruckwaffen, Schrot oder Armbrustpfeilen beschossen, mit ätzenden Flüssigkeiten übergossen, getreten oder anderweitig misshandelt werden. PETA fordert harte Strafen für Tierquäler, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Wer wehrlose Tiere quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück.“
Zusammenhänge zwischen Taten an Tieren und Taten an Menschen
Fachleute aus der Psychologie und der Justiz seien sich einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit erlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“