Panische Minuten: Aufzug im Norder Tor bleibt stecken

Von Lena Rosen

In einem der Fahrstühle des Einkaufszentrums Norder Tor mussten in der vergangenen Woche zwei Frauen rund eine halbe Stunde ausharren. Archivfoto

Als Anntchen Suntken aus Großheide bei unserer Redaktion anruft, um über einen Vorfall im Einkaufszentrum Norder Tor, besser gesagt in einem Aufzug im Norder Tor, zu erzählen, hört man, dass sie noch sehr aufgeregt ist.

Fahrstuhl bleibt stecken

Die 72-jährige Großheiderin ist nach eigener Erzählung am 23. Juli gegen 19 Uhr mit einer Bekannten im Einkaufszentrum Norder Tor im Fahrstuhl stecken geblieben. „Wir sind in den Fahrstuhl eingestiegen, die Türen haben sich geschlossen und plötzlich ging das Licht aus“, schildert Suntken. Danach habe sich nichts mehr getan. Die Großheiderin versuchte daraufhin, mehrmals den Notruf zu wählen - vergebens. Und auch der Notfallknopf im Aufzug habe zunächst nicht funktioniert.

Da die Temperaturen an diesem Tag sehr hoch waren, sei die Luft im Fahrstuhl nicht nur relativ schnell warm geworden, sondern auch schlecht. Die 72-Jährige habe sich dann hingesetzt und so versucht, Ruhe zu bewahren: „Ich hatte schon eine Lungen-OP und dachte nur, du musst jetzt die Luft sparen.“ Ihre polnische Bekannte, die kein Deutsch spricht, sei zeitgleich in Panik ausgebrochen. „Wir konnten uns nicht verständigen, weil wir für den Übersetzer auf dem Handy keine Verbindung hatten. Es war wirklich dramatisch“, schildert die Großheiderin. Nach einigen weiteren Versuchen, den Notfallknopf zu betätigen, habe sich schließlich eine Stimme gemeldet. Doch anstatt die beiden Frauen in ihrer Notsituation zu beruhigen, seien sie mit einem kurzen Satz abgespeist worden: „Uns wurde dann nur gesagt, dass sich der zuständige Mitarbeiter um das Problem kümmern wird.“

Das sorgte bei der 72-Jährigen für Unverständnis: „Ich hätte mir gewünscht, dass man vielleicht mit uns redet, um uns etwas die Angst zu nehmen.“ Nach dem kurzen Kontakt herrschte also wieder Funkstille. Die Großheiderin und ihre Pflegekraft mussten somit ausharren und darauf vertrauen, dass etwas passieren wird. Nach rund einer halben Stunde öffneten sich dann schließlich die Türen des Fahrstuhls und die beiden Frauen konnten den Aufzug unversehrt verlassen. Der Schock sitzt dennoch tief: „Ich werde die Aufzüge im Norder Tor nicht mehr benutzen“, sagt Anntchen Suntken.

Keine Antworten

Das Centermanagement vom Norder Tor hat sich nach mehreren Anfragen weder bei Anntchen Suntken noch bei der Redaktion, zum Redaktionsschluss zurückgemeldet, um den Vorfall zu erklären.