Parteien im Auricher Kreistag wollen gemeinsame Anti-Wolf-Petition
Im Kampf gegen den Wolf in Ostfriesland haben die Parteien einen Schulterschluss vereinbart. Sie wollen eine gemeinsame Petition nach Hannover schicken.
Die Luft wird dünner für den Wolf
Von Werner Jürgens
Aurich Das Wolf beschäftigt auch weiterhin die Politik im Landkreis Aurich. Am Mittwoch in der Sitzung des Umweltausschusses standen gleich mehrere Positionspapiere zu diesem Thema auf der Tagesordnung. Abgestimmt wurde darüber im einzelnen letztlich aber nicht. Stattdessen einigten sich die Ausschussmitglieder darauf, eine parteiübergreifende gemeinsame Stellungnahme vorzulegen. Zu diesem Zweck wollen sich Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen am kommenden Montag noch einmal zusammensetzen, damit die Stellungnahme rechtzeitig zur letzten Kreistagssitzung vor der Sommerpause am nächsten Mittwoch fertig ist und dort verabschiedet werden kann.
Mehrere Parteien wollen sich einigen
Ausgangspunkt ist eine Resolution der SPD, die im Kern den „einseitigen“ Schutz des Wolfes gegenüber Nutz- und Weidetieren kritisiert und auf die daraus resultierenden Ängste und Nöte insbesondere bei Landwirten sowie besorgten Bürgerinnen und Bürger hinweist. CDU/FDP haben diese Resolution um einige konkrete Vorschläge und Maßnahmen ergänzt. So fordern sie beispielsweise „wolfsfreie Zonen“. Die Freien Wähler hatten ebenfalls einen entsprechenden Beschlussvorschlag eingereicht, den sie am Mittwoch noch einmal ergänzten. Sie fordern eine 70 Kilometer tiefe wolfsfreie Schutzzone ab der Deichlinie ins Landesinnere. Das Ganze soll zudem nicht als Resolution, sondern als Petition formuliert und im Namen des Auricher Kreistags und der Kreisverwaltung direkt an die Europäische Union gerichtet werden.
Der Entscheidungsfindung war eine lange und intensive Diskussion vorausgegangen, an der auch noch ein per Video zugeschalteter Wolfsmanager vom Wolfsbüro des NLWKN sowie einige Bürgerinnen und Bürger, darunter zwei Deichschäfer, teilgenommen hatten.