Personentransporte der Feuerwehr Norden werden mehr

Norden Die Anzahl der Patiententransporte und Unterstützungseinsätze für den Rettungsdienst sind bei den Feuerwehren in den vergangenen Jahren aus unterschiedlichen Gründen sprunghaft angestiegen. Durchschnittlich einmal pro Woche rückt die Norder Feuerwehr derzeit zu Einsätzen aus, bei denen Patienten transportiert werden müssen oder der Rettungsdienst anderweitig Unterstützung benötigt. Das teilt die Freiwillige Feuerwehr Norden in einem Presseschreiben mit. Häufig handle es sich dabei auch um herausfordernde Rettungseinsätze. Kellerstürze, Reanimationen sowie Unfälle im häuslichen und beruflichen Umfeld sind in den meisten Fällen der Anlass.

„Immer mehr Leute werden sehr alt, wohnen aber trotzdem noch Zuhause. Wenn sie dann zu Fall kommen, können sie häufig nicht mehr einfach aufstehen. Ist man etwas älter, ist man in den meisten Fällen auch etwas empfindlicher“, erklärt der stellvertretende Stadtbrandmeister Thomas Weege. „Schwergewichtige Personen gibt es auch immer mehr. Auch da müssen wir unterstützen.“

Aufgrund der Schwere der Verletzungen muss ein Transport aus einem Gebäude schonend und zugleich schnell gehen. Häufig erschweren exponierte Positionen der Patienten oder beengte räumliche Verhältnisse einen Transport mit einer normalen Rettungsdiensttrage. Für die Transportaufgaben kommen oft Drehleiter und spezielle Tragen der Feuerwehr zum Einsatz. In einigen Fällen muss es sogar ein Kran sein oder aber eine improvisierte Rampe aus einer tragbaren Leiter.

Um für diese Situationen gewappnet zu sein standen am Dienstagabend bei der Freiwilligen Feuerwehr Norden Übungseinsätze zur Schulung des Transports von Patienten mit unterschiedlichen Einsatzmitteln auf dem Dienstplan. Hierzu wurden für die rund 80 Feuerwehrleute insgesamt vier Stationen vorbereitet. Mit dabei war auch ein Rettungswagen des Rettungsdienstes des Landkreises Aurich und das Deutsche Rote Kreuz Loppersum mit einem Krankenwagen. Nach dem Antreten um 19.30 Uhr ging es an die Übungsorte beim Hilfeleistungszentrum, Klärwerk und in den Ortsteil Leybuchtpolder. Dann erfolgte jedoch eine Alarmierung durch die Leitstelle Ostfriesland. Plötzlich wurde das Übungsthema zum echten Szenario. Denn der Rettungsdienst behandelte zu diesem Zeitpunkt in Norden in der Gartenstraße auf einem Balkon eine gestürzte Seniorin. Die Frau hatte sich schwer verletzt und musste schonend aus dem ersten Obergeschoss abtransportiert werden. Die Drehleiter rückte daraufhin beim Klärwerk ab, ein Löschfahrzeug vom Hilfeleistungszentrum. Die Schwerverletzte wurde in eine Spezialtrage der Feuerwehr gebettet und mit der Drehleiter zu Boden gebracht. Mit dem Rettungswagen ging es anschließend weiter ins Norder Krankenhaus. Nach einer dreiviertel Stunde kehrten die beiden Feuerwehrfahrzeuge mit ihren zwölf Besatzungsmitgliedern zurück zu ihren Übungsorten.

Damit eine bestmögliche Rettung im Sinne des Patienten gewährleistet werden kann, muss die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst reibungslos Hand in Hand funktionieren, schreibt die Feuerwehr in ihrer Mitteilung. In die Fortbildung fließen daher die gesammelten Erfahrungen beider Seiten ein. So haben sich Einsatz und Übung am Dienstag optimal, wenn auch ungeplant, ergänzt.