Prozess gegen mutmaßliche Brandstifter des van-Ameren-Bades beginnt
Völlig ausgebrannt ist der Umkleidetrakt im Emder Bürgerbad. Der Sachschaden beläuft sich auf rund zwei Millionen Euro.
Von Martina Ricken
Emden Vor dem Landgericht Aurich beginnt am 27. Februar die strafrechtliche Aufarbeitung des Großbrandes im Emder Freibad am 11. Juli vergangenen Jahres. Die Staatsanwaltschaft legt einem 26-Jährigen ohne festen Wohnsitz, sowie zwei Heranwachsenden aus Emden besonders schwere Brandstiftung zur Last.
Laut Anklage nahm alles seinen Anfang mit einem Einbruch in das van-Ameren-Schwimmbad. Der 26-Jährige und der 18-jährige Angeklagte sollen dabei rund 1100 Euro erbeutet haben. Um ihre Spuren zu beseitigen, sollen diese beiden Angeklagten dann im Bereich der Kasse und/oder der Umkleidekabinen und Sanitäreinrichtungen Feuer gelegt haben. Die Rauchgasentwicklung war so heftig, dass für die Stadtteile Wolthusen und Herrentor über den Rundfunk Warnhinweise durchgegeben wurden. Durch das Feuer soll ein Schaden von rund zwei Millionen Euro entstanden sein. Gegen die beiden Angeklagten wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl erlassen. Sie befinden sich immer noch in Untersuchungshaft.
Dem dritten Angeklagten, einem 19-jährigen Emder, wird Beihilfe zum Einbruchdiebstahl vorgeworfen. Er soll als Fahrer für die beiden Mitangeklagten involviert gewesen sein. Er befindet sich auf freiem Fuß.
Da es sich bei zwei Angeklagten um Heranwachsende handelt, fällt das Verfahren in die Zuständigkeit der 1. Großen Jugendkammer. Bislang sind insgesamt sieben Verhandlungstage terminiert. Zur Aufklärung des Sachverhalts soll unter anderem das Gutachten des Brandsachverständigen Harald Eden beitragen. Mit Psychiater Egbert Held ist ein zweiter Sachverständiger geladen, der die Angeklagten zur Frage der Schuldfähigkeit begutachten soll. Die Urteilsverkündung ist bislang für dem 26. April vorgesehen.