Rettungsdienst streikt in Aurich

Von Hauke Eilers-Buchta

Am Donnerstag ist ein Protestzug zum Auricher Marktplatz geplant

Rettungsdienst streikt in Aurich

Am Donnerstag streiken die Rettungsdienste in Ostfriesland. Foto: Ute Bruns

Aurich Am Donnerstag rufen die Beschäftigten der Rettungsdienste in den Landkreisen Ammerland, Aurich, Friesland, Wittmund und Wesermarsch zu einem Streik auf. Im Rahmen einer Demonstration, die um 10 Uhr von der Ubbo-Emmius-Klinik zum Auricher Marktplatz führt, sowie einer anschließenden Kundgebung, wollen die Beschäftigten ihre Forderungen in den laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst zum Ausdruck bringen. Sie setzen sich insbesondere für eine Reduzierung ihrer Wochenarbeitszeit von 48 auf 42 Stunden ein.

Timo Niebuhr, Notfallsanitäter beim Rettungsdienst im Landkreis Aurich, erklärt, dass der Rettungsdienst, wie viele andere Branchen, unter einem erheblichen Fachkräftemangel leide. „Mehr Personal kann nur durch eine wertschätzende Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen gewonnen werden“, so Niebuhr, der die Forderungen seiner Gewerkschaft unterstützt. ver.di fordert unter anderem eine Gehaltserhöhung von 8 Prozent beziehungsweise mindestens 350 Euro sowie drei zusätzliche freie Tage für die Beschäftigten. Seit 2020 setzen sich die Rettungsdienste zudem für eine Reduzierung ihrer Arbeitszeit ein.

Niebuhr kritisiert, dass trotz steigender Einsatzzahlen und zunehmender Belastung keine Anpassung der Arbeitszeit vorgenommen wurde. Die Regelung, die den Rettungsdienst noch immer zu 48 Stunden Arbeitszeit pro Woche verpflichtet, stammt aus einer Zeit, in der das Arbeitsaufkommen noch gering war. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sieht bislang keinen Handlungsbedarf, was den Streik nun notwendig macht.

„Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber der Bevölkerung bewusst“, versichert Niebuhr. Die Notfallrettung wird während des Streiks wie gewohnt sichergestellt, jedoch werden keine nicht dringlichen Krankentransporte durchgeführt. Auch Politiker wurden zur Veranstaltung eingeladen, die unter dem Motto „Lebensretter in Not“ stattfindet.