Rettungsschuppen in Norddeich wird wieder eröffnet
Der historische Rettungsschuppen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger wird am kommenden Donnerstag wiedereröffnet.
Norden Gut 130 Jahre ist es her, da liefen in dem heute historischen Rettungsschuppen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Norddeich noch die Seenotretter ein und aus, um den in Seenot geratenen Menschen auf dem Meer zur Hilfe zu eilen. Das Ruderrettungsboot wartete auf seinen Einsatz über den Deich geschoben und zu Wasser gelassen zu werden. Heute finden Besucher in den vier Wänden weniger Action, dafür aber zahlreiche wertvolle Überbleibsel, die an diese Zeit erinnern. Und diese können ab Donnerstag, 18. Mai, wieder besichtigt werden.
Vor der Corona-Pandemie sorgte die Familie Noormann jahrelang für den Betrieb in dem Rettungsschuppen. Nach der Pandemie führt nun ein vierköpfiges Team bestehend aus Gerlinde und Franz-Josef Klein, Friedhelm Prußeit und Dr. Berthold Gomm Besucherinnen und Besucher durch die Räume des Gebäudes von 1886. Und zu sehen gibt es dort so einiges: Schiffsmodelle, Anker, Fender, Flaggen, Bilder von Sturmfluten und Rettungsaktionen. Mit der Ausstellung sowie der Begleitung des Teams erfahren die Besucher unter anderem, wie die Retter früher gearbeitet haben, was sie heute leisten und wie sich die DGzRS im Laufe der Jahre weiterentwickelt hat.
In der kommenden Zeit soll jedoch auch noch so einiges passieren in dem historischen Schuppen. „Von außen muss dringend etwas getan werden“, betont Hans-Joachim Katenkamp von der DGzRS, der sich zudem für das Projekt engagiert. Und auch innen möchte das Team etwas verändern. „Aber es soll seinen Flair behalten“, sagt Katenkamp. „Wir möchten den Schuppen vernünftig strukturieren. Es soll zu einem schönen zweiten Wohnzimmer werden.“
Der Rettungsschuppen ist 1886 gebaut worden, und noch im gleichen Jahr wurde hier die DGzRS-Station Norddeich in Betrieb genommen. Damals gehörte die „Norden“, ein 7,5 Meter langes Eisenruderboot mit Hilfsbesegelung, zu dem Standort. 1905 erhielt die Station dann mit der „Norddeich“ ein neues Rettungsboot (8,5 Meter lang). 1930 wurde die Station wieder aufgelöst, der Schuppen und das Boot wechselten die Besitzer. 60 Jahre später ist im Westhafen dann eine neue Station aufgebaut worden – die bis heute besteht.
Der historische Rettungsschuppen wird am Donnerstag mit einem Tag der offenen Tür ab 10.30 Uhr wiedereröffnet – zunächst in bekanntem Erscheinungsbild. Ab dann ist das Gebäude mit seiner Ausstellung immer dienstags und donnerstags von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Darüber hinaus sucht das Team weitere Verstärkung, um das Angebot in Zukunft ausweiten zu können. „Jeder ist hier herzlich willkommen“, betont Katenkamp. Weitere Informationen sowie Termine außerhalb der regulären Öffnungszeiten können bei Franz-Josef Klein unter Telefon 0151/56170772 angefragt werden.