Richtig verhalten am Burggraben in Norden: Wer hat wirklich Vorrang?

Von Keno Klaassen

Am Burggraben in Norden herrscht zu Schulzeiten dichter Verkehr. Viele glauben, Fußgänger hätten an der Verkehrsinsel Vorrang – doch das stimmt nicht. Die Polizei erklärt, wie es wirklich ist.

Die Überquerungen am Burggraben: Vielen scheint die Verkehrslage nicht so ganz klar zu sein. Immer wieder herrscht dort Verwirrung.

Norden Der Burggraben in Norden ist eine der meistbefahrenen Straßen im Stadtgebiet. Gerade kurz vor der ersten Unterrichtsstunde des Gymnasiums sowie nach Schulschluss herrscht dort ein sehr hohes Verkehrsaufkommen. Viele Fußgänger und Fahrradfahrer sind unterwegs. Gleichzeitig fahren dort zahlreiche Autos.

Um die Verkehrsteilnehmer, insbesondere die Fußgänger, zu schützen, sind am Burggraben zwei Verkehrsinseln installiert. Wie Hartmut Detmers, Sachgebietsleiter Verkehr der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund, erklärt, gebe es für viel befahrene Straßen mehrere Möglichkeiten. Die einfachste Form der Querungshilfe sei die Verkehrsinsel, wie im Burggraben. Alternativ könnten auch Zebrastreifen oder Ampelanlagen eingerichtet werden. Mit Zebrastreifen sei die Polizei allerdings vorsichtig. Sie seien teilweise sehr gefährlich.

Diese Hilfen sollen ein sichereres Überqueren der Straße ermöglichen. Fußgänger und Radfahrer müssen nicht warten, bis beide Spuren frei sind. Sie können sich zunächst auf den Verkehr aus einer Richtung konzentrieren und zur Mittelinsel gelangen. Anschließend muss nur der Verkehr aus der anderen Richtung beobachtet werden. Doch wer hat eigentlich den Vorrang?

Viel Verwirrung bei Verkehrsteilnehmern

Wer sich einmal ein paar Minuten an die besagte Stelle stellt, merkt schnell, dass sich Fußgänger und Autofahrer nicht einig sind, wer Vorrang hat. Rechtlich ist dies jedoch eindeutig. Am Burggraben stehen keine Verkehrszeichen, die den Vorrang der Fußgänger anzeigen. Ein Zebrastreifen ist ebenfalls nicht vorhanden. Deshalb haben die Autofahrer Vorfahrt. Fußgänger müssen also so lange warten, bis die Lücke groß genug ist, um sicher bis zur Mittelinsel zu gelangen.

Das Problem sei, erläutert Detmers, dass viele Autofahrer unsicher sind und stehen bleiben. Dadurch könnten Fußgänger, die aus Freundlichkeit vorgelassen werden, den Eindruck gewinnen, sie hätten immer Vorrang. Dies sei gerade bei Kindern und deren Verkehrserziehung sehr gefährlich. Denn genau daraus können Missverständnisse oder Unfälle entstehen. Die Unfallstatistik verzeichnet an dieser Stelle in den vergangenen Jahren jedoch keine nennenswerten Vorfälle.

Doch auch wenn Autofahrer an dieser Stelle Vorrang haben, sollte immer Rücksicht und Vorsicht geboten sein – gerade an Stellen, an denen die Verkehrslage nicht für alle klar ist und wo viele Kinder unterwegs sind.