Wie konnten Menschen ins alte „Deutsche Haus“ gelangen - und es fast abfackeln?

Von Stefan Bergmann

Passanten bemerkten am Donnerstagabend Rauch, der aus dem leer stehenden ehemaligen Hotel Norden drang, und alarmierten die Feuerwehr. Die war schnell vor Ort - doch dann wurde es gefährlich.

Das war gefährlich: Die Feuerwehr musste sich Zutritt zur Ruine des „Deutschen Hauses“ verschaffen.

Norden Ein Schwelbrand im ehemaligen Hotel Stadt Norden (vormals Deutsches Haus) hat am Donnerstagabend die Feuerwehr auf den Plan gerufen. Eigentlich steht das Gebäude seit Jahren leer. Laut Feuerwehr wurde eines der oberen Zimmer dennoch von „Gästen“ augenscheinlich genutzt. Wie sich später herausstellte, war es eine Matratze, die vor sich hin kokelte. Wie es dazu kam, ist unklar. Auch, wie Personen in das Hotel gelangen konnten, ist unklar.

Um 17.40 Uhr drang Rauch aus dem Hotel

Passanten hatten gegen 17.40 Uhr Rauch entdeckt, der aus dem dritten Obergeschoss ins Freie drang. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Norden rückten daraufhin mit einem größeren Aufgebot in die enge Norder Innenstadt aus. Sowohl vom Neuen Weg aus, aber auch von der Gebäuderückseite in der Großen Hinterlohne bauten sie einen Löschangriff auf. Um aber überhaupt in die teilweise fast 150 Jahre alte Ruine zu gelangen, mussten zunächst mehrere Eingänge gewaltsam geöffnet werden. Im Inneren gleicht das baufällige Gebäude einer großen Baustelle. Die Feuerwehrleute mussten sehr auf ihre Sicherheit achten, da viele Gebäudeteile marode sind.

Der Brandherd wurde schnell ausgemacht und gelöscht, es war brennender Unrat. „Wir wissen aus Erfahrung, dass das hier schnell größer werden kann“, so Stadtbrandmeister Thomas Kettler. Nach Abschluss der Löscharbeiten wurde das früher auch als „Deutsches Haus“ bekannte und seit vielen Jahren leerstehende Hotelgebäude wieder gesichert.

Vor einem Jahr brannte in Emden ein Haus aus - die Ursache war ähnlich

Am Tag danach rückt jetzt eine Frage in den Mittelpunkt: Warum ist das leerstehende Hotel so schlecht gesichert, dass offenbar unbemerkt Menschen eindringen und dort „wohnen“ konnten? Im Mai vergangenen Jahres gab es in Emden ein ähnliches Szenario: Ein leerstehendes Haus in der Innenstadt brannte völlig ab, weil ein Obdachloser - so die Ermittlungen der Polizei - dort wohnte und eine Kerze hat brennen lassen.