Schockanrufe: Betrugswelle trifft Ostfriesland
Die Polizei warnt erneut vor der Betrugsmasche. Am Dienstag gab es in den ostfriesischen Landkreisen zahlreiche Schockanrufe, in zwei Fällen fielen Betroffene auf die Betrüger herein.
Am Dienstag kam es in den Landkreisen Ostfrieslands zu mehreren Schockanrufen - in zwei Fällen mit Erfolg.
Ostfriesland Eine Welle von Schockanrufen hat am Dienstag die Landkreise Ostfrieslands getroffen. Die Polizei berichtet von zahlreichen Bürgern, die solche Betrugsversuche meldeten. Die Täter setzen auf einen emotionalen Ausnahmezustand und behaupten am Telefon, dass ein naher Angehöriger des Angerufenen einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte. In einigen Fällen wurde sogar behauptet, eine schwangere Frau und ihr ungeborenes Kind seien ums Leben gekommen.
Die Betrüger imitieren oft eine weinende Person am Telefon, die das eigene, in Not geratene Kind oder Enkelkind darstellt. Sie fordern dann eine Geldsumme als Kaution, um eine Haftstrafe für den Sohn oder die Tochter abzuwenden. Die Täter versuchen unter einem Vorwand an Geld, Wertgegenstände oder persönliche Daten ihrer Opfer zu gelangen.
Zwei erfolgreiche Betrugsversuche
Zwei Fälle sind besonders hervorzuheben: Ein 85-jähriger Mann aus Aurich wurde überzeugt, dass sein Sohn für einen tödlichen Verkehrsunfall verantwortlich sei. Er übergab eine fünfstellige Summe Bargeld an die Betrüger. Eine 68-jährige Frau aus Aurich übergab ebenfalls eine fünfstellige Summe Bargeld an einen falschen Polizeibeamten, nachdem sie glaubte, ihre Tochter habe einen tödlichen Unfall verursacht.
In Wittmund konnte eine weitere Geldübergabe gerade noch verhindert werden. Eine 68-jährige Frau erhielt einen Schockanruf, bei dem im Hintergrund eine Frau weinte, die angeblich ihre Tochter war. Sie hob gemeinsam mit ihrem Mann eine sechsstellige Summe von ihrem Konto ab, um diese als Kaution zu übergeben. Glücklicherweise verständigte das Ehepaar kurz vor der Übergabe die Polizei und der Betrug flog auf.
Das rät die Polizei
Die Polizei rät, bei derartigen Anrufen sofort misstrauisch zu werden und die örtliche Polizei zu informieren. Sie bittet auch Angehörige um Mithilfe, um Betrugsversuche möglichst frühzeitig zu erkennen. Die Polizei warnt nach Möglichkeit sehr zeitnah auf ihren Social-Media-Kanälen vor aktuellen Betrugsanrufen. Sie rät zudem, keine Details zu familiären und finanziellen Verhältnissen preiszugeben, niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen zu übergeben und bei Verdacht unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110 zu informieren. Diese Informationen sollten bestenfalls im persönlichen Umfeld geteilt werden, um die Sensibilität für diese Betrugsversuche zu schärfen.
Wer bereits Opfer eines solchen Betrugs geworden ist, sollte die Tat unbedingt bei der Polizei anzeigen.