Seehundstation ist sauer: Durch „Schlamperei“ der Stadt 2,5 Millionen Euro Fördergeld verloren
Peter Lienau ist sauer. Weil die Stadt in zwei Jahren keine Änderung des Bebauungsplans erledigt hat, seien ihm Millionen an Fördergeld durch die Lappen gegangen. Die Politik ist empört über diesen Vorwurf - gelobt jedoch trotzdem Besserung.
Die Seehundaufzuchtstation ist eine echte Erfolgsgeschichte. Jetzt geht den Norddeichern anscheinend viel Geld durch die Lappen, weil die Lokalpolitik nicht schnell genug handelte. Foto: Nina Lehmann
Norden Der Leiter der Norddeicher Seehundstation, Dr. Peter Lienau, nutzte die Einwohnerfragestunde im Bauausschuss am Dienstagabend, um seinen Frust loszuwerden. Er bemängelte die seit zwei Jahren nicht vorankommende Änderung des Bebauungsplans, die notwendig ist, damit die Seehundstation umgebaut und erweitert werden kann. „Vor zwei Jahren haben sie hier mit zehn Ja-Stimmen für die Änderung gestimmt. Seither ist nichts passiert. Wer verschlampt so etwas“, fragte er in Richtung Verwaltung. Der Seehundstation seien dadurch Fördergelder von 2,5 Millionen Euro durch die Lappen gegangen.
Die Ausschussvorsitzende Dorothea van Gerpen (SPD) wies das „verschlampen“ deutlich zurück und verwies dabei auf die jahrelangen Vakanzen im Bauamt. „Viele Dinge sind auf der Strecke geblieben, das dürfte allen bekannt sein.“ Mit den kürzlich vorgenommenen Neueinstellungen sei jetzt aber die Voraussetzung geschaffen, auch sei ein Langzeit erkrankter Kollege zurück im Dienst. „Wir arbeiten daran, alle Vorgänge aufzuarbeiten und kommen zeitnah auf Sie zu“, versprach der neue Fachdienstleiter für Stadtentwicklung, Dennis Bruns.
Peter Lienau machte deutlich, dass erneut Fördergelder zur Verfügung stehen, diesmal sogar 2,75 Millionen Euro. Geld, dass die Seehundstation dringend braucht, um die geplanten Baumaßnahmen durchführen zu können. Der Leiter der Seehundstation machte dabei deutlich, dass die Zeit drängt. Die neuen Fördermittel müssen bis spätestens 30. April kommenden Jahres beantragt werden.