Ein Ehepaar geriet mit seinem Segelboot in die Brandungszone einer Sandbank. Das Ruder war ausgefallen, es bestand Lebensgefahr.
In sicherem Fahrwasser: Das Tochterboot JOHANN FIDI der DGzRS bringt die havarierte Segelyacht nach Hooksiel. Foto: DGzRS – Die Seenotretter
Ostfriesland Dramatischer Einsatz für die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS): Am Dienstagnachmittag, 19. August, gerieten ein Mann und eine Frau mit ihrer Segelyacht in unmittelbare Lebensgefahr. Nach einem Ruderschaden trieb das Boot vor der unbewohnten Insel Mellum in die gefährliche Brandungszone einer Sandbank.
Gegen 16 Uhr setzte der Skipper einen Notruf an die Rettungsleitstelle See der DGzRS in Bremen ab. Zu diesem Zeitpunkt war die rund 7,5 Meter lange Yacht nordöstlich des Leuchtturms Mellumplate bereits in der auflaufenden See festgekommen. Mit Wind aus Nordwest und bis zu zwei Meter hohen Wellen schlugen die Brecher unaufhörlich gegen das Schiff, das zum Spielball der Brandung geworden war.
Die Stationen Horumersiel und Hooksiel rückten sofort aus. Von Horumersiel lief das Seenotrettungsboot WOLFGANG PAUL LORENZ aus, an Bord auch ein kurzfristig hinzugezogener Arzt. Fast zeitgleich starteten die Seenotretter aus Hooksiel zunächst mit dem Tochterboot JOHANN FIDI, später folgte auch der Seenotrettungskreuzer BERNHARD GRUBEN.
Eine erste Annäherung scheiterte am niedrigen Wasserstand. Die Frau an Bord erlitt einen Schock und reagierte panisch, auch der Skipper war stark erschöpft. Zur Unterstützung wurde zusätzlich der Rettungshubschrauber „Christoph 26“ aus Sanderbusch eingesetzt. Schließlich gelang es den Rettern aus östlicher Richtung, an das Boot heranzukommen. Ein Besatzungsmitglied der JOHANN FIDI sprang über und half beim Festmachen der Schleppleine. Damit konnte die Yacht von der Sandbank befreit werden.
In sichererem Fahrwasser übernahmen die Seenotretter aus Horumersiel die Frau sowie die beiden medizinischen Einsatzkräfte des Hubschraubers. Die BERNHARD GRUBEN nahm Retter und Gerettete an Bord, wo die leicht unterkühlte und unter Schock stehende Frau im Bordhospital versorgt wurde. Auch der Skipper wurde kurze Zeit später von den Seenotrettern übernommen. Die Yacht selbst wurde von der JOHANN FIDI in den Hafen von Hooksiel geschleppt.
Am Anleger übergab die DGzRS beide Segler an den Rettungsdienst. Glücklicherweise hatte sich ihr Gesundheitszustand bis dahin so weit stabilisiert, dass keine weitere Behandlung nötig war.