Sohn gesteht, die eigene Mutter getötet zu haben
Prozessauftakt gegen 38-Jährigen wegen Totschlags: Der Angeklagte wird in Handschellen in den Gerichtssaal geführt.
Norden Mit einem Geständnis des Angeklagten begann vor dem Landgericht Aurich der Prozess gegen den 38-jährigen Norder, der am 15. Februar im elterlichen Haus seine Mutter erstochen haben soll. Doch trotz des Geständnisses ergaben sich mehr Fragen als Antworten. Denn der Angeklagte weiß selbst nicht, warum er die Tat begangen hat. Möglicherweise war eine psychische Erkrankung die Triebfeder. Das muss die Schwurgerichtskammer ebenso wie das Motiv für die Tat im Laufe des Prozesses herausarbeiten.
Der Angeklagte hatte gesundheitliche Probleme
Sicher ist wohl, dass sich der körperliche Gesundheitszustand des Angeklagten in den Monaten vor der Tat rapide verschlechtert hat. Ob die Gewichtsabnahme und die Magen- und Darmbeschwerden eine physische Ursache hatten und zu einer psychischen Erkrankung führte, oder ob es umgekehrt war, wird noch zu klären sein.
Er fühlte sich verfolgt
Die Symptome, die der Norder gezeigt haben soll, weisen Züge einer paranoiden Psychose auf. Er fühlte sich verfolgt. Er war der Überzeugung, dass seine Eltern ihn vergiften wollten, dass Dealer, mit denen er früher zu tun hatte, bevor er dem Drogenkonsum abschwor, ihm nach dem Leben trachteten.
Selbst die Polizei sah er als Gefahr
Die Angst um sein Leben erstreckte sich sogar auf Polizisten. Der Norder hatte nach dem Tod der Mutter selbst den Notruf gewählt. Er ging der ersten Streifenwagenbesatzung mit erhobenen Händen entgegen, „damit die mich nicht erschießen“, so sagte er. Als eine Polizistin an ihm selbst Spuren sicherte, betonte er mehrfach, dass er nicht suizidal sei. „Er sagte, wenn er in eine Zelle kommt und da tot aufgefunden wird, dann war das kein Suizid, sondern die Norder Polizei“, berichtete die Beamtin.